Die Deloitte GmbH ist die größte Prüfungs- und Beratungsgesellschaft der Welt. Jan-Christian Wilhelms ist Director im Geschäftsbereich Audit & Assurance und hat seinen Arbeitgeber einst über ein Praktikum kennengelernt. Er erzählt uns von seinen Aufgabenfeldern, den Karrierepfaden bei Deloitte und davon, welche Auswirkungen die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz auf die gesamte Branche hat.
Bitte erklären Sie unserer Leserschaft zum Einstieg doch kurz Ihre Verantwortungsbereiche bei Deloitte?
Ich bin in Hannover mitverantwortlich für „Deloitte Private“ in unserem Bereich „Audit Industry“. Folglich liegt mein Schwerpunkt in der Betreuung von großen mittelständischen Unternehmensgruppen im Industrieumfeld. Hier verantworte ich die Durchführung von Jahres- und Konzernabschlussprüfungen, die prüfungsnahe Beratung sowie die Rolle des „Lead Client Service Partners“. Darunter versteht man die Koordination und Genehmigung sämtlicher Deloitte-Dienstleistungen für unsere Mandanten. Neben diesen fachlichen Aufgaben kümmere ich mich auch noch mit um unser Recruiting, interne Qualitätsthemen sowie die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeitenden.
Welchen operativen Fragestellungen begegnen Sie dabei?
Im Fachbereich sind es ganzjährig die Diskussion und Einschätzung von rechnungslegungsrelevanten Fragestellungen, häufig natürlich in Bezug auf die Auswirkung dieser auf den Jahres- und/oder Konzernabschluss unserer Mandanten. Intern geht es viel um Auftragsplanungen, um die Umsetzung notwendiger Fortbildungsveranstaltungen sowie um die Bedarfs- und Einsatzplanung unserer Mitarbeitenden. Ein weiterer Bestandteil meiner Tätigkeit ist es, neue geschäftliche Kontakte für Deloitte zu begeistern und sie von unserem nahezu unerschöpflichen Dienstleistungspotential zu überzeugen
Audit & Assurance bedeutet mehr als nur Jahresabschlussprüfungen durchzuführen. Wie genau unterstützt Ihr Team Kunden dabei, sich erfolgreich durch eine immer komplexere Wirtschaft zu navigieren?
Eine erfolgreiche Mandatsbeziehung definiert sich unter anderem durch den ganzjährigen Austausch mit unseren Kunden. Nur wenn wir nah am Geschehen sind und frühzeitig in strategische Überlegungen eingebunden werden, können wir unsere Fachexpertise und den Mehrwert unserer Dienstleistungen als größte Prüfungs- und Beratungsgesellschaft der Welt vollumfänglich einbringen. Gleichzeitig gelingt es so, Überraschungen im Rahmen der klassischen Prüfungszeiträume zu vermeiden. Wir stehen also unseren Kunden als Sparringspartner jederzeit zur Seite.
Auch Wirtschaftsprüfer:innen beraten ihre Mandanten, gleichzeitig ist die Consulting-Sparte strikt von der Prüfung getrennt. Wo beginnt bei den Wirtschaftsprüfer:innen die Beratungsleistung und wo endet sie?
Unsere oberste Priorität, neben unserem Qualitätsanspruch, ist die Wahrung unserer Unabhängigkeit als Abschlussprüfer. Für Unternehmen von öffentlichem Interesse gibt es hier sehr strikte und klare Trennungen. Das Portfolio durchführbarer Leistungen ist außerhalb der klassischen Abschlussprüfung äußerst eingeschränkt. Im nicht-regulierten Bereich hingegen gibt es etwas mehr Spielraum. Hier dürfen wir zum Beispiel auch gleichzeitig mit unseren Kolleg:innen aus der Steuerberatung aktiv sein, sodass wir unser Leistungsspektrum mit einer größeren Vielfältigkeit anbieten können. Auch unsere Legal-, Risk Advisory- oder Consulting-Kolleg:innen arbeiten häufig Hand in Hand mit uns, um unseren Mandanten vollständig entsprechend seiner Anforderungen zu bedienen. Generell gilt aber immer: Unsere Unabhängigkeit als Abschlussprüfer darf niemals infrage stehen, andernfalls dürfen unsere Berater nicht aktiv werden und die Dienstleistung muss von einer anderen Gesellschaft erbracht werden.
Lassen Sie uns zu Ihrer Karriere kommen. Sie haben damals als Praktikant bei Deloitte begonnen und sind nun Director. Wie lange haben Sie dafür gebraucht?
Ich habe im Winter 2005 mein erstes sechsmonatiges Praktikum, ebenfalls im Bereich Audit Industry, bei Deloitte begonnen. 2007 war ich dann erneut für drei Monate als Praktikant im Einsatz. Schon im Juli 2008 habe ich schließlich als Professional meine Festanstellung angetreten. Im Januar 2010 wurde ich zum Senior befördert und zwei Jahre später zum Manager. Im Februar 2012 habe ich mein Steuerberaterexamen und im Winter 2013 mein Wirtschaftsprüferexamen bestanden. Im September 2014 wurde ich Senior Manager und seit Juni 2018 bin ich nun Director.
Was hat während des damaligen Praktikums den Ausschlag gegeben, Deloitte nicht mehr verlassen zu wollen?
Ich habe mich gleich vom ersten Moment an als vollwertiges Team-Mitglied gefühlt. Der Teamspirit, das Arbeiten an Projekten, die flachen Hierarchien und das Wir-Gefühl bis hin zum Partner-Level haben mich sehr schnell begeistert. Nach der gemeinsamen busy-season ist der Kontakt zu einigen Kolleg:innen und meinem damaligen Vorgesetzten nicht mehr abgerissen. Es hatten sich Freundschaften entwickelt, wir haben uns regelmäßig getroffen und ich fühlte mich dem Team einfach sehr verbunden. So kam es dann auch zum zweiten Praktikum, das mir final aufgezeigt hat, wie vielfältig und spannend dieser Beruf ist. Dass ich genau hier meinen Berufseinstieg machen wollte, war nach all diesen positiven Erfahrungen mehr als klar für mich.
Würden Sie ein Praktikum noch immer als gute Einstiegsmöglichkeit empfehlen oder ist Ihr Karriereweg so besonders, dass einem ähnliches vielleicht gar nicht gelingt?
Aus meiner Perspektive ist ein Praktikum der mit Abstand beste Weg während des Studiums bereits den Einstieg bei uns zu finden. Und das sage ich nicht nur, weil es bei mir so war. Es ist eine absolute Win-Win-Konstellation.
Durch ein Praktikum wissen sowohl Studierende als auch wir als Arbeitgeber, worauf man sich einlässt. Nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern der bei uns ebenso wichtige Team-Fit können ganz ungezwungen ausgetestet werden. Sind Studierende von der fachlichen Arbeit begeistert und fühlen sich bei uns wohl, gibt es keine bessere Grundlage für einen erfolgreichen Einstieg. Genau deshalb haben wir eine sehr hohe Rate von Festanstellungen aus Praktikanten- oder Werkstudierenden-Arbeitsverhältnissen. Sehr viele meiner langjährigen Kolleginnen und Kollegen haben ihren Job bei Deloitte über genau diesen Weg gefunden.
Wer ebenfalls diesen Weg gehen möchte: Was muss man mitbringen, um für ein Praktikum infrage zu kommen?
Interessierte Bewerber:innen sollten natürlich grundsätzlich ein hohes Interesse am Bereich Rechnungslegung mitbringen. Dieses sollte sich möglichst auch in Spezialisierungen im Rahmen des wirt-schaftswissenschaftlichen Studiums widerspiegeln. Gute Noten sind nicht alles, aber eine Grundlage, um das Interesse und das nötige Talent im fachlichen Bereich im ersten Schritt zu belegen. Im Rahmen des Praktikums achten wir sowohl auf das fachliche Potenzial als auch intensiv auf den bereits angesproch- enen Team-Fit.
Wenn diese Kriterien zutreffen, werden wir uns darum bemühen, die Begeisterung für Deloitte aufrechtzuerhalten und im besten Fall zum Ende des Studiums über einen möglichen Festeinstieg zu sprechen.
„Schon im Praktikum fühlte ich mich dem Team sehr verbunden.“
Wie hat die Digitalisierung Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren verändert?
Digitalisierung verändert unsere Arbeit spürbar. Dies gilt sowohl für die Durchführung unserer Prüfungen im Sinne von Einsatz diverser Audit-Tools als auch für die örtlichen Varianten der Prüfungsdurchführung.
Spätestens durch Corona haben viele Mandanten einen spürbaren Fortschritt bei der Digitalisierung der rechnungslegungsrelevanten Prozesse vollzogen. Gleichzeitig haben wir die Priorität erkannt, uns mit dem Thema Remote Work und Remote Audits auseinanderzusetzen.
Um flexibel auf die neuen Arbeitsmodelle bei unseren Mandanten zu reagieren, haben sich hybride Modelle aus Präsenz- und Remote-Audits durchgesetzt. Gleichzeitig eröffnet sich für unsere Mitarbeitenden die Möglichkeit, flexibel zu entscheiden, was vor Ort oder remote durchgeführt werden muss. Wir sparen so Reisezeit ein und unsere Mandanten verzeichnen spürbare Reduktionen der Nebenkosten im Rahmen der Abschlussprüfung. War eine Prüfung früher standardmäßig zum Beispiel vier Wochen von Montag bis Freitag vor Ort, so sind wir heute in der Regel nur zwei bis maximal drei Tage pro Woche vor Ort und erledigen den Rest der Arbeit remote. Steuern tun dies in erster Linie die Mandanten mit ihren Arbeitsmodellen und Wünschen.
Spätestens seit Ende 2022 ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Erwarten Sie dadurch gravierende Veränderungen für Ihre Arbeit?
Digitalisierung und KI führen zu spannenden neuen Möglichkeiten im Rahmen der Abschlussprüfung. Wie bereits angerissen, stehen uns völlig neue Tools und Arten der Prüfung bereits zur Verfügung. Es ist unter anderem möglich, vollständige Datensätze auszulesen und nahezu automatisch zu verarbeiten. Wir gewinnen Zeit, um uns mit den Auffälligkeiten noch intensiver auseinanderzusetzen. Gleichzeitig gilt es aber auch, die bei unseren Mandanten eingesetzte KI zu verstehen und zu prüfen. Dies begründet neue Anforderungsprofile für Prüfungsteam-Mitglieder und bietet ebenso neue Karrieremöglichkeiten in der Abschlussprüfung.
Spinnen wir das Potenzial von KI einmal etwas weiter, dann sollte eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft alles daransetzen, eigene Lösungen dazu zu entwickeln. Ist dieses ein starkes Argument dafür, seine Karriere bei Deloitte als internationalem Player zu starten?
Ein Einstieg bei der größten Prüfungs- und Beratungsgesellschaft der Welt ist auch in Bezug auf dieses Thema sicher die absolut richtige Wahl. Wir gelten als Digitalisierungsführer und investieren signifikant in Digitalisierung und KI. Wir werden auch in diesem Thema neue Benchmarks setzen. Wer also bei KI und Digitalisierung ganz vorne dabei sein will, ist bei uns genau richtig, als Mandant:in und als Mitarbeiter:in.
Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders viel Freude und inwieweit beeinflusst dies Ihre beruflichen Ziele?
Ich habe große Freude daran, mit talentierten und motivierten Menschen zusammenzuarbeiten. Genau dieses Miteinander erlebe ich bei Deloitte jeden Tag. Gleichzeitig bietet mir der Job unglaublich viel Abwechslung. Kein Tag ist wie der vorherige. Mich erreichen stets neue Herausforderungen und Fragestellungen meiner Mandanten und ich lerne viele spannende Unternehmen kennen. Diese Challenges anzugehen und bestmöglich im Team zu lösen, macht mir jeden Tag viel Freude. Mir war immer klar, dass Deloitte mich in der Vertiefung und Entwicklung meiner spezifischen Interessen und gewählten Schwerpunkte fördert – sei es fachlich oder persönlich. All meinen Wünschen wurde immer offen begegnet.
Warum sollte man sich also als Praktikant:in oder Berufseinsteiger als Erstes bei Deloitte bewerben?
Wer als Praktikant:in zu uns kommt, kann sich darauf verlassen, dass er als vollwertiges Teammitglied behandelt wird. Sowohl Praktikant:innen als auch Berufseinsteiger:innen dürfen sich auf einen fantastischen Teamspirit, moderne und flache Hierarchie-Strukturen sowie auf ein aus meiner Sicht hervorragendes Mandantenportfolio freuen. Der persönlichen Entwicklung sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Es gibt viele gute Gründe, warum ich nach 18 Jahren noch immer bei Deloitte bin. Und damit bin ich keine Ausnahme.
Deloitte hat dein Interesse geweckt?
Gesucht werden:
„Kandidat:innen, die selbstständig und teamorientiert arbeiten und den richtigen Spirit mitbringen. Offenheit für Neues, Durchhaltevermögen sowie Flexibilität sollten Bewerber:innen ebenfalls mitbringen. Wir bieten sowohl Bachelor- als auch Masterabsolvent:innen spannende Karriereperspektiven. Erste Erfahrungen in Audit & Assurance sind gerne gesehen. Zudem heißen wir Bewerber:innen aus dem MINT-Bereich herzlich willkommen.”
Insights zur Bewerbung:
„Gleiche Chancen für alle: Wir freuen uns über Bewerbungen von Menschen, die so vielfältig sind wie wir – unabhängig von Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft. Noch Fragen? Alle Infos zu unserem Bewerbungsprozess findest du in unseren Bewerbungs-FAQs.”
Einstieg über ein Praktikum: „Deine Verfügbarkeit:
Als Praktikant:in bist du ab sofort idealerweise für einen Zeitraum von mindestens acht Wochen verfügbar.
Bist du bereit? Mach mit uns den Unterschied!
Unser Recruiting-Team freut sich auf deine Bewerbungsunterlagen (CV sowie Abitur-, Hochschul- und Arbeitszeugnisse) über unser Online-Formular. Ein Anschreiben ist nicht notwendig.”
Du willst noch mehr über die Arbeit bei Deloitte wissen? Hier geht es zur Karriereseite von Deloitte.