Aus unserer Reihe „Where are they now?“
In dieser Serie berichtet uns Thomas Haberstock über seinen Weg von der Uni in den Berufsalltag. Einst Mitglied des Formula Student-Teams „LA eRacing“, ist er nach einer ersten Station als Entwicklungsleiter nun Enterprise Account Manager bei CADFEM.
„Mein Name ist Thomas Haberstock und mein beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker, parallel erwarb ich meine Fachhochschulreife. Anschließend studierte ich an der Hochschule Landshut ‚Maschinenbau‘ im Bachelor und ‚Leichtbau und Simulation‘ im Master. Während des Masterstudiums war ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter im EU-Projekt ZeEUS. In diesem Rahmen beschäftigte ich mich mit Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr und betreute das Projekt zusammen mit der RWTH Aachen in Deutschland.
Nach meinem Studium trat ich bei Hans Götz Engineering als Entwicklungsleiter ein, wo ich in der Automobilbranche mit Fokus auf Rennfahrzeuge und Prototypen tätig war. Heute arbeite ich als Enterprise Account Manager bei CADFEM, wo ich deutsche Standorte internationaler Unternehmen in allen Fragen rund um Simulation betreue und weiterentwickeln darf. Unser Portfolio reicht von FEM, CFD, und EM-Simulation bis hin zu autonomem Fahren, Safety Analysis, KI und dem Management von Simulationsdaten.
Schon während meines Grundstudiums war ich beim Formula Student Verein ‚LA eRacing‘ aktiv. Zunächst habe ich Bauteile und Baugruppen konstruiert, simuliert und die Fertigung betreut, später übernahm ich Verantwortung als Teamleiter Chassis und schließlich als Technischer Vorstand. In dieser Zeit konnte ich wertvolle praktische Erfahrungen sammeln, etwa durch die Teilnahme an Schulungen unserer Sponsoren wie CADFEM und Ansys, die uns Zugang zu erstklassiger Software und Hardware ermöglichten. Diese Erfahrungen legten eine solide Basis für mein Masterstudium und später meinen beruflichen Werdegang.
Meine Zeit bei LA eRacing hat mir einige Türen in der Berufswelt geöffnet. Das Engagement im Verein ermöglichte mir den Aufbau eines Netzwerks mit Sponsoren, Fertigern und Partnern, das bis heute Bestand hat. Neben den wertvollen Kontakten konnte ich bereits früh Führungserfahrung sammeln, indem ich technische Teams leitete und komplexe Projekte managte – Fähigkeiten, die mir später den Einstieg in leitende Positionen ermöglichten.
Besonders prägend war die Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit mit Sponsoren. Es war eine einzigartige Herausforderung, Vorstände und Entscheider davon zu überzeugen, unsere studentischen Projekte zu unterstützen. Doch diese Erfahrung hat mich auf die Arbeit in einem realen Unternehmensumfeld vorbereitet, wo ähnliche Verhandlungen und strategische Überzeugungsarbeit an der Tagesordnung sind. Auch in meiner aktuellen Position profitiere ich von dieser Erfahrung. Darüber hinaus war die interdisziplinäre Arbeit mit Teams aus Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Wirtschaft eine wertvolle Vorbereitung auf die Arbeitswelt.
Die Fähigkeit, Theorie aus dem Studium in einem realen Projekt anzuwenden, und die Chance, Fehler zu machen und daraus zu lernen, war unbezahlbar. Ein ehemaliger Teamleiter und guter Freund brachte es auf den Punkt: „Die ersten 1.000 Fehler als Ingenieur habe ich bei Formula Student gemacht, bevor ich überhaupt meine erste Stelle in der Industrie angetreten habe.“ Diese Erfahrung hat mir geholfen, mich persönlich und beruflich enorm weiterzuentwickeln und ich kann sie jedem Studierenden nur wärmstens empfehlen. Auch nach meiner aktiven Zeit blieb ich dem Verein verbunden und gebe mein Wissen auch heute noch gerne an die nächste Generation weiter.“
Einen weiteren Alumni-Beitrag unserer Serie „Where are they now?“ findest du hier verlinkt.