Alexander Beck ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Quereinsteiger. In unserem Interview verrät der Leiter des Kompetenzteams IT bei der AWADO, wie er seinen Weg von der Bankausbildung zur IT-Führungskraft gemeistert hat. Er spricht über die aktuellen Herausforderungen im Bereich IT-Compliance, die Bedeutung von Risikomanagement und die spannenden Möglichkeiten für Berufseinsteiger bei der AWADO Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Mittlerweile ist Alexander Beck Geschäftsführer der AWADO WPG.
Herr Beck, die AWADO WPG ist so stark am Wachsen, dass Sie gerade ein zweites IT-Team aufbauen. Herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank! Das freut uns natürlich sehr. In der Wirtschaftsprüfung sind wir schon sehr stark, wohingegen wir unser Beratungsangebot weiter ausbauen. Aus diesem Grund macht es Sinn, für Prüfung und Beratung zwei separate IT-Teams zu haben. So können wir den Fokus auf die einzelnen Themen – Prüfung und Beratung – verstärken. Mein Kollege Tino Nielsen wird das neue Team leiten und die Beratungsthemen vorantreiben. Für dieses Team suchen wir besonders engagierte Menschen, die in der IT-Sicherheit Erfahrungen sammeln konnten und sich in der Beratung wohlfühlen.
Sie selbst kommen ursprünglich aus der Wirtschaftsprüfung.
Genau, nach meiner Bankausbildung und einem Studium der Wirtschaftswissenschaften begann ich 2012 beim Genoverband als Prüfungsassistent und wurde später Verbandsprüfer und Wirtschaftsprüfer. Irgendwann habe ich mich gefragt, was mir Spaß macht und zugleich Zukunft hat. Durch mein Interesse an IT-Sicherheit und Risikomanagement wechselte ich als Quereinsteiger in meine jetzige Position als Leiter des Kompetenzteams IT. Seit viereinhalb Jahren leite ich die IT-Prüfer und -Berater und bin seit Ende letzten Jahres offiziell bei der AWADO, einem Netzwerkunternehmen des Genoverbandes, als Director IT-Prüfung und IT-Beratung Financial Services tätig.
Wie sind Sie fachlich so fit geworden, dass Sie mittlerweile Experte in der WPG-IT sind?
Ob ich mich selbst als IT-Experte bezeichnen würde, weiß ich nicht. (lacht) Natürlich kann man sich als Quereinsteiger fachlich auf ein gutes Niveau bringen und das habe ich auch geschafft. Aber ich bin lange nicht der Beste – und das ist genau richtig so. Als Führungskraft freue ich mich nämlich, wenn meine Mitarbeitenden fachlich besser sind als ich.
Trotzdem war es manchmal nicht ganz einfach, den Spagat zu schaffen. Ich hatte aber noch nie Angst davor, neue Dinge zu lernen. Bei den Themen IT-Sicherheit und IT-Risikomanagement ist ein IT-Hintergrund natürlich von Vorteil, aber das Wichtigste ist, dass man Managementsysteme versteht. Dafür gibt es viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie interessante Literatur. Unabdingbar war für mich das proaktive learning-by-doing-Prinzip. Dabei haben mir Gespräche mit Kolleg:innen sehr geholfen.
„Ich hatte einfach nie Angst davor, neue Dinge zu lernen“
– Alexander Beck
Und wie sieht der Alltag als Leiter der Kompetenzteams IT aus?
Jetzt, da ich von sechs großartigen Teamleitern unterstützt werde, geht meine Arbeit mittlerweile immer mehr in Richtung konzeptionelle und strategische Entwicklung der Teams. Einen typischen Alltag habe ich also nicht. Wenn ich nicht gerade Trends und Ideen aktiv prüfe und implementiere, ist es mir wichtig, den Kontakt zu Kunden zu halten, um ihre Bedürfnisse zu verstehen. Nächste Woche fahre ich zum Beispiel nach Saarbrücken für einen Workshop zum Thema regulatorische Anforderungen an Finanzunternehmen. Ich gebe auch regelmäßig Seminare für Bankvorstände oder Aufsichtsräte, entweder online oder vor Ort. Als Familienvater ist mir maximale Flexibilität sehr wichtig, daher verbringe ich viel Zeit im Home Office. Es ist schön, sich bei der AWADO nicht zwischen Arbeit und Familie entscheiden zu müssen.
Was sind die aktuellen Projekte der IT bei der AWADO?
Aktuell beschäftigt uns DORA (Digital Operations Resilience Act), eine EU-Verordnung, die höhere Anforderungen an Banken, Versicherer und Kapitalverwaltungsgesellschaften stellt und bis 17. Januar 2025 umgesetzt werden muss. Zunächst schaffen wir in Workshops Bewusstsein für DORA und was das für wen bedeutet. Im Anschluss führen wir eine GAP-Analyse durch und unterstützen die Banken in der operativen Umsetzung. Abschließend bieten wir auch einen Post-Implementation Review an. Zusätzlich haben wir eine Gruppenlösung entwickelt, die Banken durch Self-Assessments und Workshops hilft, den Handlungsbedarf zu identifizieren und umzusetzen. Aufgrund unseres hohen Wissens über die Prozesse und Systeme der Genossenschaftsbanken ist diese Arbeit aktuell unser Herzstück. Unsere Hands-on-Unterstützung der Unternehmen ist meines Erachtens ein großes Plus, da wir die Möglichkeit haben, mit unseren Lösungen wirklich in die Tiefe zu gehen und die Kunden rundum zu betreuen.
Das klingt nach einer großen Herausforderung für die AWADO.
Das ist es, aber daraus ergeben sich eben auch spannende Chancen – besonders für junge Kolleg:innen. Wie man am Beispiel DORA erkennen kann, werden IT-Compliance und Risikomanagement immer wichtiger. Berufseinsteigende können hier mit analytischen Fähigkeiten und Zahlenverständnis punkten und helfen, die perfekten Lösungen für unsere Kunden zu finden. Auch das Thema der Regulatorik im Nachhaltigkeitsbereich gewinnt immer mehr an Bedeutung und ist eine Herausforderung, durch die sich Absolvent:innen weiterentwickeln können. Sicherlich macht es für manche Themen Sinn, sich zu spezialisieren – gut, dass das bei der AWADO unkompliziert funktioniert.
Welche IT-Skills muss man direkt mitbringen?
Man muss keine Programmiersprachen beherrschen, aber IT-Affinität und grundlegendes Verständnis für IT-Prozesse sind für Wirtschaftsprüfer heutzutage unabkömmlich. In Sachen Softskills ist es sehr gut, wenn man Begeisterung statt Berührungsängste mitbringt, dazu gesunde Neugier und den Mut, auch mal bei unseren IT-Spezialisten nachzufragen.
Wenn man die typischen Anwendungen kennt, wie Excel oder IDEA und vielleicht fortgeschrittene Kenntnisse in datenanalytischen Methoden hat, erleichtert das den Einstieg natürlich. Alles andere lernt man bei uns.
Warum sollte man sich bei der AWADO bewerben?
Wir bieten eine gute Ausbildung mit vielseitigen Möglichkeiten, dazu die verschiedensten Themen und Mandanten. Auch wenn das Lernen im Job bei uns effektiv funktioniert, vergessen wir nicht, dass Berufseinsteigende bei uns viel zu lernen haben.
Außerdem werden Berufseinsteigende bei uns herzlich aufgenommen und können sich schnell ein Netzwerk aufbauen und erhalten definitiv Anerkennung für erbrachte Leistungen. Jedem wird Gehör geschenkt, unabhängig von der Senioritätsstufe. Unsere offene und durchlässige Kultur ist uns besonders wichtig und unterscheidet uns von anderen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
Gibt es noch andere Maßnahmen, um junge Kolleg:innen den Einstieg zu erleichtern?
Aber sicher doch. Ein Beispiel sind unsere Buddys: Jeder bekommt eine:n Kolleg:in an die Seite, mit dem er oder sie in den ersten Monaten Aufträge bearbeitet. So ist niemand alleine und hat immer einen persönlichen Ansprechpartner. Zudem erstellen wir gerade neue, deutlich kleinere Lernpakete. Sie sollen den Einstieg in komplexe Themen wie das Informationesrisikomanagement erleichtern. Wer mehr wissen möchte, kann sich gerne auch vor seiner Bewerbung schon bei uns melden – wir würden uns freuen!
Nach seinem Masterabschluss in International Economics an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, startete Alexander Beck seine berufliche Laufbahn beim Genoverband e.V. (ehemals Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V.), wo er sich vom Prüfungsassistenten über den Verbandsprüfer bis hin zum Wirtschaftsprüfer und Spezialisten für Gesamtbanksteuerung entwickelte. Dort übernahm er 2020 die Leitung der IT-Spezialistenteams. Seit Juli 2023 ist Alexander Beck bei der AWADO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig, zunächst als Director für IT-Prüfung und IT-Beratung Financial Services. Im September 2024 wurde er die Geschäftsführung der AWADO WPG berufen.