„Einen besseren Alltag schaffen“
Inga Smith ist IKEA Market Managerin für die City-Formate in Berlin und alleinerziehende Mutter – zwei Aufgaben mit viel Verantwortung. In unserem Interview schildert sie uns, wie sie Beruf und Privatleben balanciert und wie die helfende Hand auch vom Arbeitgeber kommen kann.
Du hast als Trainee bei IKEA gestartet und bist jetzt Market Managerin bei IKEA Deutschland. Erzähle doch unseren Leser:innen, wie du auf diesen Pfad gekommen bist.
Das war ein gewundener Pfad. Nach meinem Diplomstudium in evangelischer Theologie habe ich als Projektmanagerin bei einer NGO gearbeitet. Das war eine bedeutungsvolle Arbeit, aber irgendetwas hat gefehlt und ich war rastlos. Irgendwann habe ich dann alle Zelte abgebrochen und bin für zwei Jahre nach Thailand gegangen, um dort für eine deutsche Firma in der Kundenberatung zu arbeiten. Während meiner Zeit dort habe ich meinen damaligen Partner kennengelernt. Mit ihm bin ich dann nach England in seine Heimat gezogen, wo ich meine Tochter bekommen habe. Auch in England bin ich irgendwann in den Beruf der Kundenberaterin zurückgekehrt. In wenigen Jahren bin ich zur Customer Service Managerin aufgestiegen. Irgendwann war auch hier der Punkt erreicht, wo ich etwas Neues erleben wollte, und so bin ich mit meiner Familie nach Deutschland gezogen. Nach einiger Zeit ist IKEA auf mich zugekommen. Ich habe sofort Ja gesagt, weil IKEA schon lange ein Traumarbeitgeber für mich ist. Ein Jahr nach meinem Market Managerin Traineeship habe ich mich dann erfolgreich als stellvertretende Einrichtungshausleiterin.beworben. Zu dieser Zeit hat IKEA Deutschland begonnen, sich mit kleineren City-Formaten in Berlin zu beschäftigen.. Für die Umsetzung dieser Projekte wurde ich dann als Market Managerin für die City-Formate berufen.
Wann hast du gemerkt, dass du bei IKEA „angekommen“ warst?
Das ist schon ziemlich am Anfang gewesen – bereits nach vier Wochen kam der Moment, wo ich mir dachte „Ja das ist tatsächlich ein tolles Unternehmen“. Ich hatte damals die Möglichkeit, an einem internationalen Trainee-Programm teilzunehmen, in dem Abteilungsleiter auf die Rolle des Market Managers vorbereitet wurden. Die erste Woche fand in Schweden statt und das war eine total gemischte, bunte Gruppe. Ich hatte auf Anhieb das Gefühl: Wir sind alle auf einer Wellenlänge. Das kannte ich so noch gar nicht. Für mich macht das eine gelebte Werte- und Unternehmenskultur aus. Dieses Gefühl darf ich auch heute noch immer wieder erfahren. Ich fühle mich bis heute so wohl.
Deine aktuelle Position geht sicherlich auch mit viel Verantwortung einher. Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Ich habe als Market Managerin eine Supportfunktion, den Geschäftserfolg zu sichern – das mache ich, indem ich Ziele und Strategien entwickle, durch die alle ihren Beitrag für das Unternehmen leisten können. Das ist schon eine Verantwortung, die sich aber lohnt. Für mich sind die Vielfalt der Aufgaben, Verantwortungsgefühl und ein tolles Teamgefüge entscheidend – das alles habe ich hier. In meinem Job kann ich mich auch nicht über Vielfalt beklagen. In den ersten Monaten in meiner Position als Market Managerin des Berlin City Projekts war ich meine beste, weil einzige, Mitarbeiterin. *lacht* Das hat sich mittlerweile geändert. Ich habe mein gesamtes Führungsteam und die Mitarbeiter Erstbesetzung komplett selbst rekrutiert. Zudem war die Etablierung eines global völlig neuen Konzepts für IKEA-Studios in Berlin eine Herausforderung, die wir aber gut bewältigt haben. Mittlerweile haben wir sogar fünf Studios in Berlin. Das macht mich stolz.
In einer solch zentralen Berufsrolle ist es nicht leicht, auch das Privatleben unter einen Hut zu bekommen, oder?
Absolut. Ich bin in meiner Rolle als Geschäftsführerin verantwortlich für über 100 Mitarbeitende. Diese Aufgabe nehme ich sehr ernst, und sie bereitet mir große Freude. Gleichzeitig bin ich Mutter. Ich habe meiner Tochter gegenüber Verantwortung und einen Anspruch an mich selbst, meine Sache gut zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mich vor ein paar Jahren von meinem Mann getrennt habe und er nach England zurückgekehrt ist. Seitdem bin ich mit meiner Tochter alleine – zu viert, wenn man noch die zwei Katzen dazurechnet *lacht*. Das war eine große Umstellung für mich – privat sowie beruflich. Ein Bekannter hat damals zu mir gesagt: „Jetzt musst du wohl deine Stunden reduzieren“. Ich hatte aber den Anspruch an mich selbst, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich wollte nicht kürzertreten, weder im Job noch bei meiner Tochter. Diesen Spagat hätte ich sicherlich nicht geschafft, wenn ich nicht mein tolles Team bei IKEA gehabt hätte, das für mich immer ein offenes Ohr hatte. Zusätzlich brauchte ich aber noch praktische Hilfe, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung.
Wie sieht diese praktische Hilfe bei IKEA aus?
Wir haben ein Partnerunternehmen, den pme-Familienservice das hat mir damals sehr geholfen. Das Beratungsangebot ist breit gefächert und deckt verschiedene Familiensituationen ab: Von bunten Patchworkfamilien über gleichgeschlechtliche Paare, Adoption und alleinerziehende Eltern gibt es so viele Modelle von Familien, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Von Finanzberatung über Kinderbetreuung, bis hin zu Pflege von Angehörigen ist bei pme alles dabei. Ich hatte damals die Gelegenheit, mit einem Sozialpädagogen zu sprechen und mir Tipps geben zu lassen, was ein Kind gerade in der Trennungsphase braucht und wie ich als Mutter damit umgehe. Super war auch, dass mir eine Kinderbetreuung vermittelt wurde, sodass ich sorgenfrei auch mal ein Geschäftsessen am Abend wahrnehmen konnte. Das war wirklich toll, da der ganze Auswahlprozess über die Stelle lief und mir so viel Arbeit und Kopfzerbrechen abgenommen wurde. Wir als Arbeitgeber haben die Verantwortung, bestmögliche Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter:innen zu schaffen. Dafür gibt es unter anderem Teilzeitmodelle – auch für Führungskräfte – und natürlich KiTa-Angebote. Was aber grundlegend dafür ist, ist der offene Dialog.
Privates und Berufliches lassen sich also nicht völlig trennen?
Nein, das ist nicht so schwarz-weiß. Große Unternehmen haben auch eine soziale Verantwortung. Gerade zum Weltfrauentag müssen wichtige Themen angesprochen werden: Dazu gehört auch die Gender Care Gap, über die zu wenig gesprochen wird. IKEA nutzt die Reichweite, um für viele Menschen – Kunden und auch Mitarbeitende – einen besseren Alltag zu schaffen. Deswegen können Privates und Berufliches auch nicht völlig getrennt werden. Ein besserer Alltag für die Menschen liegt in der Balance von Beruf und Privatleben.
Jeder Mensch definiert diese Balance anders: es gibt Mitarbeitende, die in einem geregelten 9-to-5 Rhythmus aufblühen. Andere wiederum brauchen Flexibilität und wollen beispielsweise abends im Home-Office die restliche Arbeit erledigen. Damit geht eine hohe Verantwortung der Führungskräfte bei IKEA einher. Wir müssen sicherstellen, dass alle auf ihr Privatleben achten und die Möglichkeit dazu auch von Seiten des Unternehmens gewährleistet ist. Kommunikation ist auch hierbei das A und O. Außerdem ist es einfach beruhigend zu wissen, dass mein Arbeitgeber für mich da ist und mich als Mensch wahrnimmt, der auch private Bedürfnisse hat
Gibt es etwas, was du bei IKEA gelernt hast, das sich auch auf dein Privatleben übertragen lässt?
Ja definitiv. Wir haben bei IKEA die stärkenbasierte Führung. Wir schauen also, welche Fähigkeiten und Vorlieben bei den einzelnen Mitarbeitenden besonders stark ausgeprägt sind und versuchen dann die Mitarbeitenden gezielt in diesem Bereich zu fördern. Das hat mir persönlich auch im Privaten viel mitgegeben. Ich habe in meinem Leben einiges erreicht, aber musste auch viel für mich allein erkämpfen. Irgendwann ist man es so gewohnt, für sich allein zu kämpfen, dass man verlernt, Hilfe aus dem Team anzunehmen. Durch meinen Job habe ich für mich herausgefunden, wo meine Stärken liegen, was meine Talente für mich und mein Umfeld bedeuten. Das hat mir im Privaten sehr geholfen, mich bei einigen Themen vielleicht ein bisschen zurückzunehmen, und auch mal andere Leute um Hilfe bitten. Dadurch habe ich den vergangenen Jahren deutlich mehr Zufriedenheit und Gelassenheit gelernt und erfahren dürfen.
Inga Smith ist seit 2020 Market Managerin für die City-Formate in Berlin bei IKEA Deutschland. Sie studierte zunächst evangelische Theologie. In Thailand und England arbeitete sie als Kundenberaterin. 2017 kam Inga dann als Trainee zu IKEA Deutschland.
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