Als zentraler IT-Dienstleister und Digitalisierungspartner der Sparkassen-Finanzgruppe mit Hauptsitz in Frankfurt ist die Finanz Informatik (FI) Teil der sich stetig weiterentwickelnden Finanzwelt und somit immer am Puls der Zeit. Rabea Hacker, Abteilungsleiterin im Bereich Risikomanagement und Antje Kollmann, Bereichsleiterin im Personalmanagement, stellen euch die FI als Arbeitgeber – insbesondere für Frauen – vor.
Frau Hacker, die IT gilt auch 2022 noch als vorwiegend männlich geprägt. Muss man etwas Besonderes berücksichtigen, um in einer Männerdomäne Erfolg zu haben?
Rabea Hacker: Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es keine spezifischen Kriterien gibt, um in einer Männerdomäne bestehen zu können. Für eine erfolgreiche Laufbahn braucht man in verschiedenen Branchen und Bereichen bestimmte Eigenschaften – unabhängig davon, ob dort überwiegend Männer oder Frauen tätig sind. Ganz allgemein sollte man stets authentisch auftreten, argumentativ stark kommunizieren und sich nicht einschüchtern lassen. Eine Eigenschaft, die ich ebenfalls sehr wichtig finde, ist Empathie: Es hilft beruflich sehr, wenn wir unser Gegenüber einschätzen und damit nachvollziehen können, was denjenigen bewegt. Für eine erfolgreiche Karriere ist ein berufliches Netzwerk ebenfalls wichtig, wie man direkt an meinem eigenen Beispiel merkt: Es war eine persönliche Empfehlung, die mich zur FI gebracht hat.
Das interessiert uns natürlich, denn Sie waren bereits im Sparkassen-Risikocontrolling beschäftigt und sind, nach einer vierjährigen Zwischenstation bei PwC, für die FI auf die IT-Seite des Risikomanagements gewechselt.
Rabea Hacker: Ja, das ist richtig. In der Sparkasse, in der ich meine Bankausbildung gemacht habe, konnte ich im Rahmen eines Projekts die FI in Frankfurt erleben und kennenlernen. Die Herzlichkeit miteinander und Intensität der fachlichen Gespräche haben mich damals sehr beeindruckt. Ich war sehr froh, dass die beruflichen Kontakte in die FI geknüpft waren, die mit ein Grund dafür gewesen sind, den Arbeitsplatz zu wechseln. Final waren es verschiedene Aspekte, die die Stelle – und die FI – aus meiner Sicht spannend machten: Einmal beinhaltet die Stelle den fachlichen Fokus meiner Karriere, das Risikomanagement. Zusätzlich hat mich der IT-Aspekt sehr gereizt: Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich das klassische Bankengeschäft dank neuer Technologien rasant weiterentwickelt – in dieser Phase ganz nah dabei zu sein, bringt unglaublichen Input für die eigene Weiterbildung. Trotzdem war dieser Wechsel nicht nur eine Chance, mein fachliches Wissen mit wertvollem, technischem Know-how zu steigern, sondern auch meine Führungskompetenzen weiterzuentwickeln. Wie man Menschen und eine Abteilung führt, muss man lernen und ich bin sehr froh, mich auch in diesem Punkt bei der FI sehr strukturiert weiterbilden zu können.

Was ist der Schlüssel dazu, eine Abteilung zu führen?
Rabea Hacker: Es sind insbesondere die weichen Faktoren, über die ich eingangs schon gesprochen habe. Zuhören zu können, empathisch zu sein und gleichzeitig Entscheidung sicher treffen zu können, die erforderlich sind. Was die technologischen Voraussetzungen betrifft: Ich habe die Experten in meinem Team greifbar; als Spezialist:innen kennen sie sich unglaublich tiefgehend aus. Ich selbst bin ja nicht in der Entwicklung aktiv, kann mir aber von meinem Team alles erklären lassen und dabei gleichzeitig kritische Fragen stellen. Für meine Rolle ist das Grundverständnis essenziell – also, welche Prozesse in meinem Team ablaufen und wie genau sie an ihre Herausforderungen herangehen – aber nicht, mit welchen Coding-Schritten die Ziele erreicht werden.
Hat sich für Sie eine Art typischer Arbeitstag ergeben?
Rabea Hacker: Mein Tag beginnt auf eigenem Wunsch sehr früh, damit ich meine Zeit bestmöglich nutze – um 5 Uhr klingelt der Wecker. Um 8.30 Uhr beginnen bereits die offiziellen Termine mit Dailys und Jour Fixes zu Projekten, Produkten und Arbeitskreisen. In erster Instanz prägen diese Termine den Arbeitstag, daher nutze ich die Zeit davor, um meine Themen möglichst gut zu strukturieren. Dazu kommen ad hoc Themen, gerade weil ich in der Anwendungsentwicklung tätig bin. So kann es im Rahmen der Weiterentwicklung von Systemen vereinzelt passieren, dass eine Störung auftritt. Das müssen wir natürlich sofort lösen und können nicht einfach den Stift fallen lassen. Wir fühlen uns sehr verantwortlich für die Dinge, die wir tun.
Frau Kollmann, Sie sind auch in einer leitenden Funktion tätig, genauer gesagt im Personalmanagement. Wie wichtig ist dieses eben beschriebene Verantwortungsgefühl im beruflichen Leben?
Antje Kollmann: Sehr wichtig. Ich hatte beispielsweise nie einen festen Karriereplan, aber schon als Kind wollte ich als Managerin ein eigenes Hotel führen. Der Wunsch nach Verantwortung war also schon immer vorhanden. Ich wollte gestalten, verändern und verbessern – das funktioniert nur, wenn man sich verantwortlich fühlt. Gegenüber der Sache und für die Menschen, mit denen man zu tun hat.
Rabea Hacker: Ich teile diese Einschätzung. Jeder Mensch hat Ziele, die er verfolgt. Dabei sind wir für uns selbst in der Verantwortung, den Fokus zu behalten. Manchmal braucht es dazu einen Umweg, denn nicht alles im Leben funktioniert immer linear.
Frau Kollmann, wie entwickeln Sie bei der FI Frauen wie Rabea Hacker zu Führungskräften?
Antje Kollmann: Bei der Finanz Informatik haben wir eine Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen realisiert, die nicht nur für Frauen gelten, sondern für alle Fach- und Führungskräfte beziehungsweise Anwärter. Das fängt mit sehr individuellen Weiterbildungsmöglichkeiten an. Sowohl meine Mitarbeiter:innen aus dem Team Personalmanagement als auch die Kolleg:innen von der Personalentwicklung beschäftigen sich laufend mit der Frage, welche Weiterbildungen für wen zu welcher Zeit sinnvoll sind. Und das trotz unserer Größe und dem nicht unerheblichen Wachstum der letzten Jahre. Wir sind sehr froh und stolz darauf, in den letzten Jahren viele neue Kolleg:innen an Bord geholt zu haben und ihre erfolgreichen Karriereschritte mitverfolgen zu dürfen.
Und wie beginnt eine solche Karriere bei der FI?
Antje Kollmann: Das Onboarding ist natürlich ein wichtiges Thema. Wir haben dazu ein Patenprogramm aufgesetzt und begrüßen neue Kolleg:innen mit einem Welcome Day – ein echtes Highlight in der FI! Wir tun alles dafür, dass sich neue Mitarbeiter:innen von Anfang an wohlfühlen. Die Rahmenbedingungen der Arbeitszeiten gestalten wir dazu flexibel, wie Rabea Hacker es auch schon berichtet hat. In vielen Projekten kann man sich auch fachbereichsübergreifend einbringen und unter- schiedliche Themen voranbringen – das erweitert den Blick auf die Themenfelder der FI ungemein. Damit Frauen sich gegenseitig unterstützen können, nutzen wir unser gegenseitiges Netzwerk. Somit finden insbesondere jüngere Kolleg:innen immer Zugang zu einer Mentorin. Sich austauschen zu können und unabhängig vom operativen Tagesgeschäft neue Perspektiven zu diskutieren, wird sehr geschätzt.

Apropos Mentoring: Inwiefern bietet denn gerade das Traineeprogramm, welches es sowohl für den Bereich Banking als auch für die IT gibt, besondere Vorteile für Berufseinsteiger:innen?
Antje Kollmann: Die Traineeprogramme sind ein echtes Herzensthema für mich, weil wir darauf wirklich stolz sein können: Sie sind sehr strukturiert und bringen den Trainees und den Fachbereichen echten Mehrwert. Während dieser Zeit lernt man die FI geschäftsbereichsübergreifend kennen und schafft sich ein umfassendes Netzwerk, welches sehr hilfreich für die berufliche Orientierung nach Absolvierung des Programms ist. Über die Mitarbeit in den unterschiedlichen Fachabteilungen lernt man auch etwas über die eigenen Neigungen und Qualitäten, was außerordentlich wertvoll ist. Ich bin sehr dankbar für die enorme Wertschätzung, welche die Fachabteilungen den Trainees entgegenbringen.
Gegenseitige Wertschätzung ist eine sehr gute Motivation. Was treibt Sie darüber hinaus persönlich an?
Rabea Hacker: Meine intrinsische Motivation und eine unglaubliche Neugier – es macht mir enorm Spaß, neue Herausforderungen anzugehen. Es ist erfüllend, wenn mein Team und ich etwas geschafft haben, was ein halbes Jahr zuvor vielleicht noch undenkbar war. Wenn dann noch positives Feedback von Mitarbeiter:innen zurückgespielt wird ist das zusätzlich unheimlich motivierend. Das Gefühl, etwas zu gestalten und zu bewegen – das ist mein größter Antrieb.
Etwas bewegen zu wollen, klingt sehr motivierend, gerade für Hochschulabsolvent:innen.
Antje Kollmann: Unsere Arbeitgeber-Markenkampagne heißt ja auch „Mach es möglich. Mit Finanz Informatik.“. Wer Lust hat etwas auszuprobieren, einfach zu machen und dabei authentisch zu bleiben – der ist bei uns genau richtig und wir freuen uns schon auf die Bewerbung.
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