„Den Status Quo herausfordern!”
Christina Rositzka begann ihre Karriere bei Henkel und hat sich seitdem zu einer Führungskraft entwickelt, die drei Abteilungen leitet. Nach 20 Jahren als „Henkelanerin“ brennt sie nach wie vor für ihre Arbeit. Ihre Erzählungen zeigen, wie Henkel sich als Arbeitgeber für Vielfalt einsetzt und welche Karrieremöglichkeiten es im Unternehmen gibt. Dabei zeigt sich: Hochschulabsolvent:innen sollten sich schon beim Bewerbungsgespräch bewusst sein, was sie im Unternehmen bewirken wollen.
Was ist dein Geheimnis für eine langjährige Karriere?
Seit meinem Ausbildungsbeginn 2003 bin ich bei Henkel tätig. Henkel war für mich eigentlich schon immer präsent, da mein Vater 44 Jahre im Unternehmen war, aber obwohl ich mit Henkel aufgewachsen bin, war es für mich keineswegs selbstverständlich, dass ich auch hier ins Arbeitsleben starten würde.
Nach meiner Bewerbung hat mich Henkel einfach überzeugt: Ich wurde schnell zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen. Dabei haben mich vor allem die Atmosphäre, Offenheit und die Wertschätzung während des gesamten Bewerbungsprozesses beeindruckt. Als ich nach dem Gespräch das Werksgelände gerade verlassen wollte, erhielt ich bereits den Anruf mit der Zusage. Ich glaube, es sind genau diese Momente, die den Bewerberinnen und Bewerbern positiv in Erinnerung bleiben und die Unternehmenskultur widerspiegeln. Letzteres ist aus meiner Sicht ausschlaggebend für eine langjährige Karriere und einen erfüllenden Job. Denn nur wer sich im Unternehmen akzeptiert und geschätzt fühlt, kann über sich hinauswachsen und den bestmöglichen Beitrag leisten.
Hier spielt sicherlich auch die Weiterentwicklung eine wichtige Rolle. Wir wollen unseren Mitarbeitenden viele Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung anbieten. Und damit sind nicht nur Weiterbildungsmaßnahmen gemeint, wir fördern auch aktiv die Rotation zwischen den Abteilungen. Wir haben zwei Unternehmensbereiche, Consumer Brands und Adhesive Technologies, sowie viele spannende Positionen in den Funktionen. Außerdem ist es möglich, in einem der fast 80 Länder zu arbeiten, in denen Henkel aktiv ist. Das sind tolle Möglichkeiten, die auch ich gerne genutzt habe und einer der vielen Gründe, wieso ich immer noch glücklich im Unternehmen bin.
Du bist direkt mit deiner Ausbildung bei Henkel durchgestartet?
Ja, genau. Als ich meine Ausbildung zur Industriekauffrau absolvierte, war das duale Ausbildungssystem noch nicht sehr bekannt. Nach meinem Abitur stand ich vor der Wahl zwischen einem Studium und einer Ausbildung. Ich entschied mich zunächst für eine Ausbildung, da ich praktische Erfahrungen sammeln wollte. Meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Henkel dauerte drei Jahre, die ich zum Teil auch in der Personalabteilung absolvieren konnte.
Dieser Bereich hat mich persönlich sehr interessiert. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich in der Human Resources-Abteilung in meine Festanstellung starten konnte. Nach meiner Übernahme begann ich neben meinem Job ein Studium, das ich jedoch aufgrund meiner wachsenden Verantwortung und zusätzlichen Aufgaben später pausierte. Heute leite ich ein Team von etwa 45 Mitarbeitenden, worauf ich sehr stolz bin. Mein Werdegang zeigt: Auch ohne abgeschlossenes Studium ist eine erfolgreiche Karriere bei Henkel möglich. Viel wichtiger sind der Wille und die Motivation, etwas zu bewirken.
Welche Aufgaben übernimmst du mittlerweile bei Henkel?
Ich habe das Privileg, drei Teams in der HR- Organisation für Deutschland und die Schweiz zu leiten: Das Employer Reputation und Diversity, Equity & Inclusion-Team treibt Themen wie Arbeitgeberreputation, Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion voran. Das Recruitment-Team ist für die Einstellung von Mitarbeitenden – von Azubi bis Senior Manager – zuständig. Außerdem verantworte ich das Team der Henkel Ausbildung, welches sich um die Ausbildung von fast 450 Azubis und dualen Studierenden deutsch- landweit kümmert.
„So vielfältig die Teams sind, die ich verantworte, so vielfältig sind meine Aufgaben.“
Ich arbeite an vielen strategischen Themen, um Henkel als Arbeitgeber noch attraktiver für neue Talente, aber auch bestehende Mitarbeitende zu gestalten. Ein Projekt, auf das wir sehr stolz sind, ist die Einführung einer 8-wöchigen vollständig bezahlten Elternzeit für alle Mitarbeitende bei Henkel. Solche Initiativen machen einen merklichen Unterschied für unsere Kolleginnen und Kollegen und es motiviert mich, diese großartigen Projekte für Deutschland und die Schweiz voranzutreiben.
Aber ich arbeite auch an Projekten mit dem Ausbildungsteam, um unseren Nachwuchskräften die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Beispielsweise haben wir die Initiative „Azubis meet Henkel Leaders“ ins Leben gerufen, um unseren Auszubildenden und dualen Studierenden einen regelmäßigen Austausch mit Führungskräften von Henkel zu ermöglichen. Im Rahmen dieses Events lernen sie ihre Rollen und Verantwortlichkeiten kennen, erhalten Karrieretipps und können sich zu aktuellen Themen mit ihnen austauschen. Zudem engagieren wir uns in der Berufsorientierung, sowohl durch Marketingmaßnahmen für unsere Ausbildungsberufe als auch durch Initiativen, die Eltern und Lehrer:innen bei der Beratung von Schüler:innen unterstützen.
Dann siehst du auch direkt, wo deine Arbeit etwas bewirkt.
Absolut, das sehe ich jeden Tag. Im gesamten Unternehmen kann ich spüren, wie sich jeder Henkelaner täglich dafür einsetzt, mit unseren Produkten und Lösungen das Leben anderer zu verbessern. In meiner Rolle finde ich diesen „Purpose“ auf unterschiedliche Weise. Manchmal liegt er in den kleinen Gesten, zum Beispiel, wenn ich einer Kollegin oder einem Kollegen beratend zur Seite stehe. Auch in größeren Projekten unserer Arbeit, wie der Berufsorientierung, bei der wir jungen Menschen den richtigen Weg weisen können. Es macht mich stolz zu sehen, wie wir als Team Strategien entwickeln und wie wir gemeinsam Fortschritte erzielen. Mit unserer Arbeit können wir einen Unterschied machen – sei es für unser Team, für unsere Auszubildenden oder für externe Stakeholder, wie Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen.
Henkel beteiligt sich regelmäßig am Aktionstag Girls‘ Day – warum?
In diesem Jahr hat sich Henkel bereits zum 16. Mal am Girls‘ Day beteiligt. Mein Team entwickelt für den deutschlandweiten Aktionstag jedes Jahr ein spannendes Programm für Mädchen, um ihnen die Vielfalt der technischen und naturwissenschaftlichen Berufe bei Henkel näherzubringen. Die rund 70 Schülerinnen hatten auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, praktisch zu arbeiten und zu experimentieren, sei es beim Basteln von Freundschaftsbändern aus Metall oder beim Löten.
Unser Ziel ist es, die Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und sie darüber aufzuklären, dass das keine reinen Männerberufe mehr sind.
Seid ihr damit erfolgreich?
Durchaus. Jede Schülerin, die wir für MINT- Berufe begeistern können, ist ein Erfolg. Trotzdem ist die Zahl der weiblichen Azubis in diesen Bereichen immer noch viel zu gering – das ist ein Thema, an dem wir weiterhin arbeiten müssen. Unternehmen wie Henkel tragen eine große Verantwortung. Deswegen bemühen wir uns darum, weibliche Talente für die naturwissenschaftlichen und technischen Berufe zu gewinnen. Das tun wir durch verschiedene Initiativen: den Girls‘ Day, Schnuppertage wie „Azubi for 1 Day“, bei dem Schüler:innen einen Tag lang den Alltag von Auszubildenden kennenlernen können, aber auch durch reguläre Schülerpraktika. Allerdings besteht noch erheblicher Verbesserungsbedarf, besonders im Bildungsbereich. Schulen müssen viel mehr tun, um frühzeitig Berufsorientierung anzubieten und Praktikumsangebote auszubauen. Es ist entscheidend, dass Unternehmen und Schulen gemeinsam daran arbeiten, die Berufsorientierung zu stärken und jungen Menschen bessere Möglichkeiten bieten, ihre Interessen und Fähigkeiten zu erkunden.
Du bist interessiert an weiteren Storys über Diversity bei Henkel? Lies hier unser Interview mit Agnès Thée von Henkel auf high-potential.com
Brauchen wir denn noch so viel Frauenförderung?
Bei Henkel haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2025 Geschlechterparität auf allen Managementebenen zu erreichen – heute sind wir bereits bei rund 40 Prozent. Mit vielseitigen Mentoring-Angeboten und speziellen Entwicklungs- und Förderprogrammen für weibliche Talente unterstützen wir dieses Ziel.
Die Geschlechterparität im Management wird greifbar, aber ich sehe auch, dass wir weiterhin noch viel vorantreiben müssen. Hin und wieder frustriert es mich, dass wir diese Diskussionen immer noch brauchen – sowohl in den Unternehmen als auch in der Gesellschaft. Ich hoffe aufrichtig, dass Gleichberechtigung bald eine selbstverständliche Realität für alle wird, sodass wir uns uneingeschränkt auf die einzigartige Persönlichkeit eines jeden Menschen konzentrieren können, mit all ihren Eigenheiten und Stärken.
Würdest du Vielfalt und Geschlechterparität als Erfolgsrezept bezeichnen?
Ja, denn eine vielfältige Belegschaft fördert Innovation und Kreativität und trägt maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Durch die Förderung von Geschlechterparität streben wir nicht nur eine gerechtere Verteilung von Führungspositionen an, sondern schaffen auch eine Arbeitsumgebung, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist.
Bei Henkel haben wir das Glück, eine vielfältige Mischung aus Mitarbeitenden aller Altersgruppen und kulturellen Hintergründen zu haben. Hier arbeiten vier Generationen unter einem Dach – rund 48.000 Menschen in fast 80 Ländern mit 124 verschiedenen Nationalitäten – Vielfalt ist unser Arbeitsalltag. Ich bin überzeugt, dass wir in diversen Teams kontinuierlich voneinander lernen und das Betrachten von Situationen aus verschiedenen Perspektiven uns voranbringen – das ist sowohl auf persönlicher als auch fachlicher Ebene von Vorteil.
Worauf achtest du besonders, wenn du Hochschulabsolvent:innen im Interview kennenlernst?
Bei der Auswahl von Hochschulabsolvent:innen im Interview achte ich besonders auf zwei Dinge: die fachlichen Voraussetzungen und den sogenannten „Henkel-Fit“. Denn wir suchen Menschen, die bereit sind, etwas zu bewegen und den Status quo herauszufordern.
Wir brauchen neugierige, offene und anpassungsfähige Personen, die Verantwortung übernehmen wollen und bereit sind, von Anfang an einen Beitrag zu leisten. Am meisten beeindruckt mich, wenn die Bewerberinnen und Bewerber zeigen, dass sie verstehen, wie sie mit ihrem Profil und ihrem Wissen einen Unterschied machen können. Mir ist es wichtig, dass Bewerber:innen sich mit unserem Unternehmenszweck und unserer Unternehmenskultur auseinandergesetzt haben und uns überzeugend zeigen, wie sie dazu passen.
Hast du noch einen Rat für Berufseinsteigende, die sich fragen, ob der potenzielle Arbeitgeber die Förderung hält, die er verspricht?
Lasst euch nicht mit Floskeln abspeisen, sondern erfragt konkrete Zahlen und Fakten. Lass dir Beispiele für Leuchtturm-Programme und Projekte geben. Vielleicht kann der Arbeitgeber dir sogar ein konkretes Role Model aus dem Fachbereich nennen. Alle Behauptungen und Ambitionen sollten vom Arbeitgeber belegt und mit Beispielen oder Strategien erläutert werden können. Wenn man dann noch die Möglichkeit hat, sich mit Mitarbeitenden zu unterhalten und ihnen Fragen zu stellen, bekommt man schon einen guten Eindruck, ob der Arbeitgeber hält, was er verspricht.
Wer inspiriert dich?
Es sind besonders Frauen, zu denen ich aufsehe. Bei Henkel allein kenne ich unzählige, von denen ich etwas lernen konnte. Die Zusammenarbeit mit jeder von ihnen inspiriert mich. Aber auch außerhalb von Henkel gibt es viele inspirierende Persönlichkeiten. Zum Beispiel Michelle Obama. Ich bewundere sie für ihre Resilienz und ihr soziales Engagement. Sie hat sich als First Lady sehr für Gesundheit und Bildung für Mädchen und Frauen starkgemacht – zum Beispiel durch die Initiative „Let Girls Learn“. Sie hat ihre Stimme für wichtige Botschaften genutzt, nicht zuletzt in ihrem Buch, das ich ebenfalls verschlungen habe. Damit hat sie andere Frauen ermutigt, selbst ihre Stimmen zu erheben und ihre Träume zu verwirklichen.
Christina Rositzka startete 2003 ihre Ausbildung als Industriekauffrau bei Henkel. Nach 20 Jahren als „Henkelanerin“ verantwortet sie mittlerweile drei Teilbereiche für Henkels HR-Organisation in Deutschland und der Schweiz – Employer Reputation und DEI, das Recruitment Team und die Ausbildung.
Klicke hier für einen weiteren Artikel aus unserem Women in Tech-Netzwerk.