
Grant Thornton im Bereich Audit & Assurance und absolviert derzeit sein
Wirtschaftsprüferexamen
„Ich wollte immer einen Beruf ergreifen, in dem man ein möglichst vielfältiges Tätigkeitsfeld hat – und das bietet die Wirtschaftsprüfung“
Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand: Dr. Leonhard Lösse ist Assistant Manager im Bereich Audit & Assurance bei Grant Thornton und strebt das Wirtschaftsprüferexamen an. Als ob dies nicht fordernd genug sei, hat Leonhard neben dem Beruf auch noch seine Promotion abgeschlossen. Was sich selbst für High Potentials nach einem „echten Brett“ anhört, ist machbar – wenn man einen Arbeitgeber hat, der einen nicht nur unterstützt, sondern viel an Freiraum für die individuelle Persönlichkeit lässt.
Leonhard, bevor wir über Deinen Karriereweg sprechen – erzähl uns von Dir als Person. Du hattest schon früh Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und an der dahinter liegenden Logik?
Mein Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen war schon immer ausgeprägt. Zudem habe ich eine große Affinität zu Zahlen, weshalb ich auch vor angeblich trockenen Themen wie der Rechnungslegung und den dazugehörigen Rechnungslegungsstandards keineswegs zurückschrecke, sondern im Gegenteil gerne damit arbeite. Im Nachhinein hätte ich mir vielleicht auch noch Jura vorstellen können, aber da fehlte mir das Zahlenwerk (lacht). Im Bereich Wirtschaftsprüfung hat man beide Welten: einmal die rechtliche Logik und dann das Zahlenwerk auf der anderen Seite.
Du arbeitest heute als Assistant Manager im Bereich Audit & Assurance bei Grant Thornton. Was sind Deine täglichen Aufgaben?
Mein Arbeitsalltag ist – wie bei vielen anderen seit der Corona-Pandemie – nicht mehr von so vielen Dienstreisen geprägt wie früher. Ich arbeite überwiegend vom Büro aus und meide gerne das Homeoffice. Grundsätzlich arbeiten wir im Flexible Office, zugleich legen wir aber Wert darauf, dass der persönliche Kontakt im Büro erhalten bleibt. Einen wirklich typischen Tagesablauf habe ich allerdings nicht. Die Aufgaben hängen stark davon ab, ob man sich in der Busy Season befindet – also der intensiveren Prüfungssaison etwa von Anfang November bis Ende April. Je nach Team kann es sein, dass man längere Zeit auf einem großen Mandat eingesetzt wird oder mehrere kleinere Mandate bearbeitet.
Bei mir ist es ein großes Mandat während der Busy Season, aber unabhängig davon hat man seine klar strukturierten Arbeitsbereiche, für die man verantwortlich ist. Außerhalb der Busy Season sind die Tätigkeiten dagegen deutlich breiter gestreut. Bei mir sind es vor allem die prüfungsnahen Beratungsmandate. Dabei wechselt man aus der prüfenden in eine beratende Rolle. Daraus ergeben sich neue und bereichernde Perspektiven, was ich sehr schätze. Das breite Spektrum an Aufgaben finde ich besonders reizvoll, da es für viel Abwechslung sorgt: Während die Arbeit in der Prüfung eher von einem gewissen Schema geprägt ist, beschäftigt man sich in den beratungsintensiven Monaten mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen – beides stets verbunden mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung.
Wer diese reizvollen Aufgabenfelder bei Grant Thornton ebenfalls bespielen möchte, wird sich fragen, welche persönlichen und fachlichen Qualifikationen dafür nötig sind?
Offenheit und ein breites Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen sowie keine Angst vor Gesetzen und Zahlen sind sicherlich besonders wichtig. Wenn man sich damit schwertut, könnte die Wirtschaftsprüfer-Branche insgesamt eine Herausforderung sein. Um sich darüber im Klaren zu werden, hilft es, möglichst frühzeitig über Praktika oder Werkstudententätigkeiten Erfahrungen zu sammeln.
Grant Thornton bietet da sehr interessante und vor allem auch flexible Programme an und ich stelle immer wieder fest, wie schnell sich Studierende sowohl inhaltlich als auch persönlich gut bei uns einfinden. Wenn man sich dann für die Wirtschaftsprüfung entschieden hat, kommt es stark auf den Bereich beziehungsweise die Service Line an: Im klassischen Audit oder in der prüfungsnahen Beratung ist ein Berufsexamen – ebenso wie im Tax – mittelfristig in der Regel erforderlich. Im Advisory ist das anders, doch auch dort bestehen Möglichkeiten, spezifischere Qualifikationen wie etwa den CFA abzulegen.
Wer aber wirklich Wirtschaftsprüfer werden möchte, hat die Möglichkeit einen Studiengang mit der sogenannten 13b-Option zu belegen – so wie ich es an der HHU in Düsseldorf gemacht habe – oder alternativ ein 8a-Masterstudium. Für alle, die sich noch nicht ganz schlüssig sind, ob es nicht auch in eine andere Finanzfunktion gehen könnte, empfehle ich eher die 13b-Option – das ist in der Regel ein etwas breiter aufgestelltes Studium, aber mit klarem Fokus auf dem FACT-Bereich. Der 8a-Master ist in Teilen berufsbegleitend und spezifisch aufs Wirtschaftsprüfer-Examen ausgerichtet. Den würde ich nur machen, wenn ich wirklich weiß: Dieser Weg und kein anderer!
„Bezüglich des Examens erhalten wir viel an materieller und ideeller Förderung“
Du hast kürzlich Deine Promotion erfolgreich abgeschlossen, in der es um Machine-Learning-Modelle zur Identifizierung von Bilanzmanipulationen geht. Glückwunsch zum Doktortitel! Wie hast Du dies zusätzlich zu Deinen Aufgaben bei Grant Thornton schaffen können?
Danke! Begonnen habe ich die Dissertation während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Controlling & Accounting von Frau Prof. Dr. Weißenberger an der HHU in Düsseldorf. Klar war, dass ich je nach Modul des Wirtschaftsprüferexamens aber auch die formal erforderlichen Praxiszeiten sammeln muss. Daher kam auch die Konstellation, dass ich bei Grant Thornton eingestiegen bin und die Dissertation dann neben dem Job fertigstellt habe.
Der Alltag sah so aus, dass ich ganz regulär gearbeitet und meist versucht habe, die ersten beiden Stunden des Tages morgens in die Dissertation zu stecken, genauso die Wochenenden. Häufig saß ich um 7:00 Uhr im Büro und arbeitete bis 9:00 Uhr an der Dissertation. Dann hatte ich meinen normalen Arbeitsalltag und am Wochenende konnte ich blockweise arbeiten. Ja, es ist sportlich – das braucht man nicht schön- reden (lacht). Da ist Selbstdisziplin unerlässlich – und die Unterstützung sowie gewährte Flexibilität sowohl seitens meiner Doktormutter als auch des Arbeitgebers. Und die hatte ich!
Das heißt, die Weiterbildung bei Grant Thornton hat einen hohen Stellenwert?
Ja, absolut! Man merkt es schon daran, dass wir mehrere Partner haben, die an der Uni selbst Kurse halten. Zum Beispiel unsere Vorstandsvorsitzende, Professorin Dr. Wieland-Blöse, oder unser Geschäftsbereichsleiter Professor Dr. Senger, die beide Honorarprofessoren sind und sich Zeit nehmen, in die Universitäten zu gehen und Seminare zu halten. Intern bieten wir ein umfassendes Ausbildungs- und Weiterbildungsangebot. Besonders unsere Audit Academy verdeutlicht, welchen hohen Stellenwert Weiterbildung bei uns hat.
Bei der Audit Academy nehmen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger innerhalb der ersten drei Berufsjahre an ein- bis zweiwöchigen Blockveranstaltungen vor Ort auf Mallorca teil. Auch im Hinblick auf das Examen erhalten wir sowohl materielle als auch ideelle Unterstützung, wie etwa ein Förderbudget für Wirtschaftsprüferexamen-Kurse oder Freistellungszeiten vor Klausuren oder der mündlichen Prüfung. Und, ganz wichtig: Man hat immer Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort, die Erfahrungswerte teilen können.
Ein gutes Stichwort: Du absolvierst Dein Wirtschaftsprüferexamen – wo stehst Du gerade und welche neuen beruflichen Perspektiven eröffnen sich dadurch?
Ich habe den 13b-Master an der HHU in Düsseldorf gemacht, durch den ich die Prüfungsleistungen in Angewandter BWL/VWL angerechnet bekommen habe. Im Juni habe ich Wirtschaftsrecht geschrieben und als nächstes steht die mündliche Prüfung an. Nächstes Jahr geht’s mit Steuern weiter, bevor ich dann, sobald ich meine drei Jahre berufspraktische Zeit voll habe, Prüfungswesen als letzten Teil schreiben kann. Als Absolvent der Wirtschaftsprüfung eröffnen sich attraktive Chancen auf dem Arbeitsmarkt – auch, weil der Berufsstand im Durchschnitt relativ berufserfahren ist.
Wer das Examen bestanden hat, verbucht damit einen bleibenden Erfolg. Es besteht die Möglichkeit, einen Partner-Track zu verfolgen oder später in Finanzfunktionen, etwa in der Industrie, zu wechseln. Es gibt sicherlich nicht nur den „einen Karriereweg“. Bei Grant Thornton legen wir Wert auf ein kollegiales Miteinander und eine Zusammenarbeit ohne Ellenbogenmentalität. Es gibt Raum und Möglichkeiten für Karrieregestaltung: Auch die Möglichkeit, zwischen Abteilungen und Bereichen zu wechseln, eröffnet bei Grant Thornton attraktive Perspektiven für die eigene Karriere.
„Man kann nur gute Arbeit leisten, wenn man auch Spaß an ihr hat“
Du vereinst theoretische Expertise mit praktischer Wirtschaftsprüfungserfahrung und bringst KI-Know-how mit – welche technologischen Fähigkeiten sind in der modernen Wirtschaftsprüfung denn besonders wertvoll?
Digitalisierung wird wichtiger, aber vieles ist für junge Absolventinnen und Absolventen ohnehin selbstverständlich. Welcher Studierende hat noch nicht mit Large Language Models gearbeitet? Hilfreich ist auch ein Verständnis für Potenziale und Grenzen der Technologien. Programmieren muss natürlich nicht jeder lernen, aber solide Excel-Kenntnisse sind unabdingbar. Bei allen Veränderungen, die vor allem die AI für die Berufsbilder in der Wirtschaftsprüfer-Branche mit sich bringen, sollten die Soft Skills keinesfalls unterschätzt werden: Der Spaß am Mandantenkontakt, Kommunikation auf Augenhöhe, Offenheit und ein breites Interesse an verschiedenen Themen sind und bleiben enorm wichtig.
Wenn Du heute Absolvent wärst und eine Karriere in der Wirtschaftsprüfung planen würdest, nach welchem wichtigsten Kriterium würdest Du Deinen Arbeitgeber wählen?
Ich bin davon überzeugt, dass man nur gute Arbeit leistet, wenn man auch Spaß an ihr hat. Also wäre mein Rat: Fragt euch, was euch wichtig ist, um genau diese Freude zu empfinden! Für mich persönlich ist es der Punkt, eine möglichst breite Palette an Aufgabenfeldern zu bespielen, anstatt nur ein Gebiet bearbeiten zu können. Mir wurde relativ frühzeitig signalisiert, dass ich das bei Grant Thornton finden könnte – und das hat sich bewahrheitet. Aber über die Vielfalt der Aufgaben hinaus habe ich die Unternehmenskultur meines Arbeitgebers sehr zu schätzen gelernt.
Was zeichnet sie denn zusätzlich aus?
Ich sage es mal so ganz offen, wie ich es empfinde: Ob man die „extra Meile“ gehen möchte, oder nicht, ist jedem ganz nach der eigenen Motivation selbst überlassen und das fernab jeglicher Art von Ellbogenmentalität. Dabei wird jeder gleichermaßen wertgeschätzt – und dieses Zusammenspiel empfinde ich als selten und zeichnet die tägliche Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen bei Grant Thornton besonders aus.
Einstieg, Perspektiven und Bewerbung
Dein Einstieg bei uns: „Ob als Praktikant, als Werkstudent oder als Berufseinsteiger (m/w/d): Alle haben bei uns die Chance, früh Verantwortung zu übernehmen und ihr Talent einzubringen. Wir suchen für die Bereiche Audit & Assurance, Tax, Advisory und Legal, wobei für uns insbesonders wirtschafts-, rechtswissenschaftliche, informationstechnische Studiengänge relevant sind.“
Dein Plus bei Grant Thornton: „Neben vielfältigen Entwicklungsperspektiven und einem umfassenden Dienstleistungsportfolio übernimmst Du schnell Verantwortung in einem erfahrenen, starken und freundlichen Team. Wir bieten flexible Arbeitsmodelle, zudem individuelle Förderung und Weiterbildung und sehr spannende und abwechslunsgreiche Aufgabenfelder.“
Darauf achten wir bei Deiner Bewerbung: „Du bringst Begeisterung und Engagement mit und verfügst über Vorkenntnisse aus dem Studium oder erste Berufserfahrung. Dein Lebenslauf sollte einen klaren roten Faden erkennen lassen und Deine bisherigen Stationen übersichtlich darstellen. Ein Motivationsschreiben ist optional, kann aber helfen, Deine persönliche Motivation und Interessen zu verdeutlichen. Neben den Unterlagen selbst achten wir auch auf persönliche Eigenschaften und persönlichen Kontakt: Teamorientierung, sorgfältiges Arbeiten und eine offene, kommunikative Art sind bei uns sehr wichtig.“
Über den Interviewpartner
Die Verbindung von Dr. Leonhard Lösse zu Grant Thornton reicht bis ins Studium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zurück, wo er bereits Kurse der Grant Thornton-Führungskräfte Prof. Dr. Senger und Prof. Dr. Wieland-Blöse besuchte. Er absolvierte ein Auslandssemester in Tokio und promovierte über Machine Learning in der Bilanzanalyse.