Vital Nsengiyumva von der Uni Stuttgart und unser Interviewpartner Jannik Haenel von der HfWU Nürtingen bilden ein Start-up, das einen nachhaltigen, gemeinnützigen Zweck verfolgt: Kindern in einem abgelegenen Dorf in Ruanda mit Hilfe von Technologie Zugang zu hochwertiger Bildung zu verschaffen. Die beiden Gründer haben gerade ganz frisch eine Solaranlage mit mobilem Internetzugang und energiesparendem, modularen Computer im Dorf Magu errichtet. Mehr Informationen zu dem Projekt findet ihr unter www.equip-magu.org.
Was macht ihr genau und wie sieht eure Vision aus?
Die Vision ist, dass wir helfen möchten, dass alle Kinder ihr natürliches Potenzial ausschöpfen können, insbesondere im Bereich der Bildung, und dass sie in der Lage sind, einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft, ihrer Familie und ihrem Land im Allgemeinen zu leisten. Wir wollen Kindern in abgelegenen Dörfern mit Hilfe von Technologie Zugang zu hochwertiger Bildung verschaffen. Dazu wollen wir ein Bildungszentrum in der Nähe der Grundschule von Magu bauen und es mit Solarenergie und Computern ausstatten. Dies wird Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, zu lernen, ihr Wissen zu vertiefen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Welche Eurer selbst gesteckten Ziele habt Ihr bereits erreicht?
Im Juli haben wir eine Pilot-Solaranlage mit Wetterstation, mobilem Internetzugang und energiesparendem, modularen Computer in Magu Ruanda in Betrieb genommen sowie ein Grundstück nahe dem Dorfzentrum erworben, um ein Bildungszentrum in Magu Ruanda zu errichten. Unsere nächsten Ziele sind zum einen ein Educational Community Center, also die Planung und Einrichtung eines Lern- und Computerzentrums im Projektgebiet, welches mit Solarpaneelen, Internetzugang und Computern ausgestattet wird, die für den Betrieb im Projektgebiet ausgelegt sind. Und zum anderen die Erweiterung um eine Berufsschule. Dazu sind natürlich auch konkrete Business Opportunities notwendig, also die Schaffung konkreter Geschäftsmöglichkeiten in Bereichen wie Schreinerei, Schweißerei, Taxiunternehmen, Schneiderei und dergleichen. Als Organisation werden wir versuchen, Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen und Menschen zu ermutigen und zu unterstützen, ihr eigenes Unternehmen zu eröffnen.
Hier könnt Ihr dieses Start-up unterstützen!
Welchen Herausforderungen musstet ihr euch bei der Gründung und dem Aufbau des eigenen Unternehmens schon stellen und welche kommen vielleicht noch auf euch zu?
Gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen liegen oft in der internationalen Ausrichtung begründet. Es gibt unterschiedliche Rechtssysteme in Ruanda und Deutschland, die kulturübergreifende und sprachübergreifende Projektplanung und Umsetzung ist genauso herausfordernd wie der Erwerb und Transport von Komponenten
Was hat euch ganz persönlich zu dieser Idee bewegt?
Vital und ich haben uns in Stuttgart kennengelernt und abends bei einem Glas Wein entschieden, bei unseren Abschlussarbeiten zu kooperieren. Vital hatte seinen Abschluss an der Uni Stuttgart und ein Biogasprojekt in seinem Heimatdorf Magu als Thema gewählt und ich war zu der Zeit auf der Suche nach einem Projekt im internationalen Kontext, um meine Vertiefung im Projektmanagement im Fach BWL mit meiner Abschlussarbeit abzurunden. Uns liegen die Menschen in Magu am Herzen und wir möchten die Chancen, die wir in unserem Leben bekommen haben, nutzen, um anderen etwas zurückzugeben.