Natascha ist seit 2015 Teil des Teams Accounting & Process Advisory. Dort berät sie insbesondere ausländische Mandanten. Dazu gehören z.B. Regulatoren und Ministerien, die ihr bestehendes Gesundheitssystem neu organisieren wollen. Natascha hat selbst acht Jahre lang als Pflegekraft in einem Krankenhaus gearbeitet. Heute lässt sie ihr Wissen aus der Branche in ihren Job als Consultant im Public Sector mit internationalem Fokus auf Healthcare einfließen.
Natascha, Du bist Healthcare Consultant bei KPMG – was hast Du eigentlich studiert?
Im Anschluss an ein FSJ in der Psychiatrie habe ich Pflegewissenschaften im Bachelor studiert. Danach habe ich in der aktiven Pflege in verschiedenen Krankenhäusern in Hessen gearbeitet. Währenddessen habe ich noch meinen Master in Gesundheitsmanagement gemacht, weil mir schnell klar war, dass mich die Pflege „am Bett“ auf Dauer nicht glücklich macht. Danach hat mich meine Reise zunächst zur Charité nach Berlin geführt, wo ich pflegewissenschaftlich geforscht habe, um zu verstehen, wieso die Pflegelandschaft so schwierig ist.
»Ich wollte dorthin, wo man wirklich etwas verändern kann.«
Wieso hast Du Dich mit Deinem Master in Gesundheitsmanagement für einen Wechsel in die Beratung entschieden?
Ich wollte dorthin, wo man wirklich etwas verändern kann. Viele grundlegende Dinge wie die Finanzierung im Gesundheitssystem sind gesetzlich reguliert und es gibt nur bedingt Spielraum. Ich hatte schnell verstanden, dass nur der etwas ändern kann, der entweder das Geld oder die Hebel der Politik in der Hand hat. So habe ich mich entschieden zu KPMG zu gehen.
Mittlerweile bin ich seit sieben Jahren hier und arbeite in der Regel auf Ministerialebene. Ich spreche also mit Vertreter:innen von Krankenhäusern oder der gesetzlichen Krankenversicherer und berate die Gesundheitsbehörden. Ich bin jetzt genau da angekommen, wo ich von Anfang an hinwollte – an den Hebeln – und kann das ganze Gesundheitssystem positiv beeinflussen.
Welche Hebel hast Du zuletzt bewegt?
Die letzten zwei Jahre habe ich mich damit beschäftigt, die erste gesetzliche Krankenkasse in einem Land im Nahen Osten einzuführen. Da waren wir mit einem 15-köpfigen Team regelmäßig für jeweils zwei Wochen vor Ort. Wir haben Vertreter:innen des Gesundheitsministeriums getroffen und das Behördensystem kennengelernt. Dabei ist wichtig, sich vorurteilsfrei auf die neue Situation einlassen zu können. Als ich 2017 das erste Mal in Saudi-Arabien war, hat mich am meisten überrascht, wie liberal das Land bei der Gesundheitsversorgung ist. Dort wird an einem integrierten System gearbeitet, das die Rolle der Patient:innen stärkt, die Vorsorge fördert und die Bürger:innen ermutigt, die medizinische Grundversorgung in Anspruch zu nehmen.
»Ich habe Jahre nichts anderes gemacht, als Menschen zu helfen, sich besser zu fühlen – nichts anderes mache ich jetzt im Consulting. «
Welche Erfahrungen helfen Dir aus Deiner Zeit in der Pflege nun in der Beratung?
Ich habe in dieser Zeit ein Gespür für meine Mitmenschen entwickelt, das mir hilft zu erkennen, wo es zwickt. Ich habe Jahre nichts anderes gemacht, als Menschen zu helfen, sich besser zu fühlen – nichts anderes mache ich jetzt im Consulting. Mit meiner Arbeit einen echten Mehrwert zu schaffen, treibt mich an.
»Es gibt nichts, was bei KPMG nicht geht. Man kann hier eigene Impulse setzen und Themen vorantreiben.«
Inwiefern ist es bei KPMG möglich, etwas in der Welt zu bewegen und die Themen anzupacken, die Dir am Herzen liegen?
Es gibt nichts, was bei KPMG nicht geht. Man kann hier eigene Impulse setzen und Themen vorantreiben. Wir suchen die Leidenschaftlichen, die Nischenexpert:innen und Quereinsteiger:innen. Diejenigen, die etwas auf ihrem Weg verstanden haben und etwas verändern möchten: etwa das Klima retten oder ein zugängliches Gesundheitssystem in Schwellenländern etablieren.
Darüber hinaus gibt es bei KPMG unheimlich viele Initiativen, die einen Beitrag für Umwelt und Gemeinschaft leisten. Als nachhaltige Alternative zu Giveaways bei Veranstaltungen spenden wir bspw. Bäume oder beraten Pro Bono NGOs. Unser Motto ist: ‚Jede:r Einzelne und besonders wir alle zusammen können etwas verändern‘, etwa beim Klimaschutz. Da fangen wir oft direkt bei uns im Haus an: Vor Kurzem wurden z.B. die Durchlauferhitzer in allen Sanitärräumen und Teeküchen abgeschaltet, um Strom zu sparen.
Herrscht in der Beratung nicht eher Leistungsdruck und nur Personen mit Bestleistungen werden angenommen?
Wichtiger als Bestnoten ist uns die Motivation, die Wirtschaftswelt der Zukunft mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Wir setzen auf interdisziplinäre Teams und Erfahrungen aus den Bereichen Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und den MINT-Fächern. Ein guter akademischer Abschluss, unterstützt durch relevante Praktika, Neugier, Teamgeist und Gestaltungswille, sind die idealen Voraussetzungen. Aber auch Quereinsteiger:innen bereichern uns. In meinem Team sind bspw. die Studienfächer Gesundheitsökonomie oder HR-Management vertreten. Wichtig ist immer, sich vor Augen zu führen: vieles lernt man along the job! Bei KPMG gleicht kein Projekt dem anderen, man hört nie auf zu lernen.
Welches Learning aus Deiner aktuellen Karriere würdest Du deinem 18-jährigen Ich gerne auf den Weg geben?
Plane nicht zu viel, denn Du weißt nicht, wie dein Leben in drei Jahren aussehen wird. Bevor ich nach Saudi-Arabien gereist bin, hatte ich z.B. keinen einzigen Stempel in meinem Reisepass. Und nun betreue ich internationale Mandate. Deswegen mein Tipp an alle: Verbiege Dich nicht, um irgendwo hineinzupassen. Fokussiere Dich auf das Hier und Jetzt. Wenn Dich das nicht mehr happy macht, ziehe weiter. Und lass Dich überraschen – meistens wartet etwas Gutes auf Dich.