Ob in der Schule, im Studium oder im Job – Reden und Vorträge lassen sich kaum vermeiden. Trotz guter Vorbereitung sorgen diese selbst bei geübten Rednern oft für Unsicherheit und Anspannung. Viele Menschen werden angesichts der Kollegen und Vorgesetzten nervös – schließlich will man sich nicht blamieren. Was gibt es bei der Vorbereitung eines Vortrags zu beachten und welche Tipps können einem das Reden erleichtern?
„Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache“, sagte der Schriftsteller Mark Twain, „es funktioniert vom Moment der Geburt an – bis man aufsteht, um eine Rede zu halten.“
Ganz so dramatisch ist es normalerweise nicht. Dennoch kann die Nervosität vor dem öffentlichen Sprechen steigen und für gedankliche Aussetzer und Stolpersteine sorgen, die einen Vortrag weniger professionell und weniger gut vorbereitet wirken lassen können. Glücklicherweise gibt es viele Tipps, Tricks und Methoden, die bei der optimalen Vorbereitung helfen können.
Vorbereitung und Übung
Egal, was ansteht – ein Vorstellungsgespräch, ein Referat, eine Präsentation im neuen Job oder ein Assessment-Center: Will man einen sicheren und kompetenten Eindruck machen, muss man sich mit dem, was man erzählt, gut auskennen. Bestenfalls übt man seine Rede regelmäßig vor dem Spiegel, vor Freunden und Bekannten oder in den Räumlichkeiten, in denen man sie letztendlich halten wird. Nach jeder geübten Rede merkt man einerseits, was beim nächsten Mal noch besser sein könnte, andererseits, dass jeder Vortrag sicherer wird. Zu Beginn bietet es sich an, ein paar kurze Notizen zu machen, um sich zu orientieren und schwer zu merkende Fakten leichter zu verinnerlichen. Ziel ist es allerdings, die Rede völlig frei zu halten, sodass ein Zettel in der Hand sogar eher für Ablenkung sorgen würde.
Kommt man ins Straucheln, nutzt man positive Affirmationen: Dabei ruft man sich vergangene positive Ereignisse ins Gedächtnis, wie zum Beispiel ein gut gelaufenes Bewerbungsgespräch. Die Erinnerung gibt einem das nötige Selbstvertrauen, um auch diese Hürde erfolgreich zu meistern.
Auch der gegensätzliche Weg kann zur Entspannung beitragen – das Durchspielen eines Katastrophenszenarios. Dabei führt man sich deutlich vor Augen, was die Angst auslöst – mögliches Stottern, Versprechen oder Faden verlieren – und wird sich dadurch bewusst, dass selbst die befürchtete „Katastrophe“ in Wirklichkeit keine ist. Viele Ängste basieren auf negativen Fantasien. Durch die gedankliche Ausformulierung des Ernstfalls trainiert man diesen zu beherrschen und ihn dadurch weniger bedrohlich erscheinen zu lassen.
Besteht zum Beispiel die Angst vor einem Versprecher, kann man sich die Frage stellen: Was erwartet mich, wenn ich etwas falsch ausspreche? Werde ich ausgelacht? Verliere ich meinen Job und finde nie wieder einen neuen? Die Szenarien können anfangs bedrohlich wirken. Allerdings realisiert man, dass nicht der Rest des Lebens von diesem einen Moment ausgeht und verliert mit der Zeit die Anspannung.
Verständlichkeit und Zielgruppengenauigkeit
Es macht einen Unterschied, ob eine Rede vor Kommilitonen oder Kollegen gehalten werden soll, oder vor einem Expertenausschuss, der sich besser mit der Materie auskennt als man es sich wünschen würde. Jede Rede sollte grundsätzlich klar und einfach aufgebaut und ausformuliert sein. Dementsprechend muss die Verständlichkeit des Vortrags überprüft werden: Beinhaltet er Fachbegriffe, die man zusätzlich erklären muss? Sind die Grafiken passend, zu komplex oder überflüssig? Ist die Strukturierung der Rede sinnvoll, oder werden manche Aspekte vernachlässigt, während anderen zu viel Beachtung geschenkt wird.
Das äußere Erscheinungsbild
Abgesehen davon, dass man sich in seiner Haut und Kleidung wohlfühlen sollte, wirken noch andere äußerliche Aspekte auf die Zuhörer. Neben dem physischen Auftreten beurteilt das Publikum zunächst die Stimme des Redners: Es ist von Vorteil, Lautstärke, Geschwindigkeit und Tonalität auf mittleren Ebenen zu halten, geringfügige Variationen und Sprechpausen einzubauen. Auch die Körpersprache ist wichtig! Man sollte selbstbewusst und aufrecht stehen und regelmäßig Augenkontakt suchen. Keine Angst vor Gestiken und Humor während der Rede – sie lockern die Atmosphäre auf und sorgen für neue Aufmerksamkeit. Auch Versprecher sind nicht schlimm, sondern ganz normal, und können sympathisch wirken. Führt man sich regelmäßig vor Augen, wie die Vortragssituation tatsächlich ablaufen könnte, verliert man Stück für Stück die Angst vor der eher ungewöhnlichen Situation.
wingwave-Coaching
Das sogenannte wingwave-Coaching kann bei Präsentations- und Redeängsten schnelle Hilfe bieten. Dabei handelt es sich um ein Leistungs- und Emotionscoaching, das beim Abbau von Leistungsdruck und -stress hilft, Kreativität und mentale Fitness steigert und zur Konfliktstabilität führt.
Die positiven Effekte resultieren aus einer einfach wirkenden Grundintervention: dem Erzeugen „wacher“ REM-Phasen (Rapid Eye Movement), die Menschen eigentlich nur im Traumschlaf erleben. Die Verarbeitung von Stress und belastenden Erfahrungen geschieht normalerweise in der nächtlichen Ruhephase. Durch das Zusammenspiel unserer zwei Gehirnhälften wird der Stress verarbeitet. Nehmen die Stressbelastungen bei einem Menschen zu, ist eine ausreichende Stressbewältigung während unserer nächtlichen Traumschlaf-Phase nicht mehr ausreichend möglich. Das Zusammenspiel zwischen den Gehirnhälften ist gestört und unsere Leistungsfähigkeit sinkt.
Bei Präsentations- oder Redeängsten können Stressauslöser wie Gedanken, Erfahrungen und Emotionen durch die wache REM-Phase auf der limbischen Ebene des Gehirns reguliert werden. Mit Hilfe von gehirn- und zielgerechter Kommunikation werden so emotionale Blockaden gelöst.
Im Coaching werden zunächst mit dem Myostatik-Test, einem etablierten Muskelfeedback-Test, die Stressauslöser des Klienten identifiziert, die die Angst vorm Präsentieren auslösen. Anschließend führt der Coach mit schnellen Handbewegungen den Blick der gecoachten Person horizontal hin und her. Am Ende der Sitzung wird die Wirksamkeit der Intervention durch den Muskelfeedback-Test überprüft. Durch die schnelle Stabilisierung der inneren Balance wird der Klient wieder energischer, innerlich ruhiger und gleichzeitig konfliktstärker. Mit dem wingwave-Coaching reichen meist schon drei bis fünf Coaching-Sitzungen aus, um eine positive Veränderung zu bewirken.
Die Möglichkeiten, Nervosität und Anspannung vor Reden und Vorträgen in den Griff zu kriegen sind vielfältig. Man sollte sich bewusst machen, wo genau persönliche Ängste und Schwächen liegen und gezielt an ihnen arbeiten. Und nicht vergessen: Übung macht den Meister!
Hanae Tominaga ist Expertin für psychologische Eignungsdiagnostik und die Gründerin von Karrierefuchs.
Durch ihre langjährige Erfahrung im Management-, Beratungs- und Personalbereich ist sie mit diversen Branchen und Berufsbildern bekannt und unter-
stützt ihre Klienten unter anderem als Karriere-
beraterin, Berufswahlcoach, Bewerbungscoach und wingwave-Coach.
Frau Tominaga besitzt ein umfangreiches Know-how im Umgang mit psychologischen Testverfahren. Neben Intelligenztests führt sie Persönlichkeitstests sowie Berufswahltests durch und ist Expertin für die MotivationsPotenzialAnalyse MPA.
Berufs- & Studienberatung und Coaching für Schüler, Auszubildende, Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger: karrierefuchs-hamburg.de
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