Madeleine Alizadeh gründete 2010 mit „dariadaria“ eines der erfolgreichsten Fashion-Blogs im deutschsprachigen Raum. Irgendwann wurde der heute 30-jährigen Wienerin ihr Lifestyle-Leben fremd und sie entwickelte sich zu einer der bekanntesten Aktivistinnen für Nachhaltigkeit. Den Modeblog hat sie längst geschlossen und betreibt stattdessen den Podcast „A Mindful Mess“. Madeleine Alizadeh hat das Fair Fashion Label „dariadéh“ gegründet und kürzlich ihr erstes Buch veröffentlicht.
Welche Botschaft willst Du in Deinem Buch „Starkes weiches Herz“ transportieren?
In dem Buch geht es um die 7 großen Lebensfragen, die ich mir in den vergangenen 30 Jahren gestellt und welche Schlüsse ich daraus gezogen habe. Eine der Lektionen steckt schon im Titel. Ich habe gemerkt, dass es kein Widerspruch sein muss wenn man als Frau eine starke, harte und daneben aber auch eine weiche, verletzliche Seite hat.
Was treibt Dich an?
Meine Inhalte reflektieren das womit ich mich täglich beschäftige. Als mein Interesse in jüngeren Jahren noch anderen Dingen galt, habe ich auch über Mode, Reisen und Konsum geschrieben. Heute beschäftige ich mich eher mit Themen wie Feminismus, Rassismus, Fair Fashion oder Naturschutz und versuche so Aufmerksamkeit auf die, meiner Auffassung nach, wichtigen Inhalte zu lenken.
Wie finde unser Leser einen Beruf, der ihnen das gibt, was sie sich wünschen?
Bei der Berufswahl spielen so viele externe Faktoren eine Rolle: Was erwarten meine Eltern von mir? Welche Jobs sind am Markt verfügbar? Mein Tipp an alle AbsolventInnen wäre, all diese Dinge einmal komplett auszublenden und auf die innere Stimme zu hören. Eventuell existiert der perfekt passende Job noch gar nicht, so war es auch bei mir.
Man hat viel von diesem Buch gehört, vor allem wenn man Madeleine Alizadeh (dariadaria) auf Instagram folgt hat man sowohl positive als auch negative Kommentare mitbekommen. Zum einen, dass viele dieses Buch Tränen in die Augen trieb, aber auch, dass sie sich damit nur selbst pushen möchte und ihrer Selbstdarstellung dient. Doch man möchte sich ja immer selbst ein Bild machen.
Zum Inhalt
Wie in der ersten Frage weiter oben beantwortet geht es um die sieben Lebensfragen, zu denen die Autorin versucht hat Antworten zu finden:
- Wie zufrieden bin ich?
- Bin ich genug?
- Was will ich eigentlich?
- Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?
- Was kommt nach der Angst?
- Wie gehe ich mit Hindernissen um?
- Wie liebe ich bedingungslos?
Ihre Antworten geben immer auch ihre eigenen Erfahrungen wieder und einem selbst einen Leitfaden, wie man mit sich selbst ein bisschen besser umgehen könnte. Denn nicht alles was man sich aufbürdet, tut einem gut. Schön ist auch einmal Einblick in das Leben eines „Influencers“ zu bekommen, der wieder mal klipp und klar sagt: „Das Leben in Social Media ist mehr gestellt als real“, denn nicht immer ist alles eitel Sonnenschein und Bilder zeigen auch nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben einer Person.
Zwar werden ein paar der Geschichten öfter erzählt (oder scheint es bloß so), was aber auch die Möglichkeit gibt die einzelnen Kapitel unabhängig voneinander noch ein zweites Mal zu lesen, wenn man das möchte. Denn es liest sich wie ein kleiner Ratgeber für das Leben, wie man achtsamer mit sich umgehen kann, ohne jedoch einen Anspruch darauf zu erheben, einer zu sein.
Wichtig ist einer ihrer Tipps, an alle da draußen: Seid netter zueinander!
Starkes weiches Herz. Madeleine Alizadeh.
Ullstein Verlag. 18 Euro.
Interview und Text von Franziska Huber
Mehr zum Thema nachhaltige Arbeitgeber findet ihr auch bald bei uns auf high-potential.com.