Die berufliche Förderung von Frauen gewinnt auch 2025 zunehmend an Bedeutung und stellt einen entscheidenden Baustein für die Zukunft von Unternehmen dar. Angesichts des wachsenden Bewusstseins für Chancengleichheit und Diversität setzen immer mehr Unternehmen auf innovative Programme und Maßnahmen, die Frauen nicht nur in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen, sondern auch dazu beitragen, eine inklusivere und gerechtere Arbeitswelt zu schaffen. In diesem Kontext blicken wir auf verschiedene Unternehmen, die durch ihre einzigartigen Programme und ihren ganzheitlichen Ansatz in der Frauenförderung vorangehen.
Die befragten Unternehmen setzen abhängig von Größe und Branche ganz unterschiedliche Akzente bei der Förderung von Vielfalt und Diversität. Oftmals sind eine offene Unternehmenskultur und flexible Arbeitszeitmodelle ausreichend, um die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden abzudecken und den Grundstein für ein vielfältiges und wertschätzendes Arbeitsklima zu legen. Andere Unternehmen bieten ganzheitliche Förderkonzepte speziell für Frauen an.

Ein gutes Beispiel für ein solches Förderkonzept bietet das Unternehmen Schneider Electric. Es hat das Programm „Inspire to Lead – Female Community“ ins Leben gerufen, das darauf abzielt, Frauen auf allen Karrierestufen zu unterstützen. Neben der Förderung von Netzwerken auf Führungsebene, etwa durch regelmäßige Treffen auf Vice President-Level, bietet das Unternehmen auch interaktive Workshops und ein maßgeschneidertes Mentoring-Programm an. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Frauen nicht nur ihre beruflichen Ziele erreichen, sondern auch das Gefühl haben, als Führungskräfte anerkannt und geschätzt zu werden. Schneider Electric strebt an, das inklusivste Unternehmen der Welt zu werden, und hat dieses Ziel durch seine diversen Initiativen sowie IMPACT-Werte bereits weit vorangetrieben.

Ähnlich engagiert zeigt sich Rödl & Partner. Die internationale Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft setzt auf Netzwerke wie „FrauenStärken“, das Frauen in verschiedenen Unternehmensbereichen miteinander verbindet. Hier können sie sich über ihre Erfahrungen austauschen und gegenseitig unterstützen. Die regelmäßige Diversity Week sorgt zusätzlich für den nötigen Fokus auf Themen wie Gleichstellung und Diversität. Auch die Ladies Lunches, bei denen sich weibliche Führungskräfte in informellem Rahmen vernetzen können, sowie maßgeschneiderte Mentoringprogramme, bieten eine wertvolle Plattform für persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Zusätzlich wurden aus der Belegschaft heraus zahlreiche Arbeitsgruppen gegründet, darunter FrauenStärken, ElternUnterstützen, KulturelleVielfalt sowie PRIDE.
In diesen Gruppen stoßen Rödl & Partner Kolleg:innen Maßnahmen an, bilden Netzwerke für gegenseitige Unterstützung und Partizipation und betreiben wertvolle Sensibilisierungsarbeit. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Christian Rödl, drückt es folgendermaßen aus: „Chancengleichheit und Vielfalt bedeutet nicht, dass alle gleich sind, sondern gleichwertig. Das hört sich selbstverständlich an. Wir müssen uns aber immer wieder hinterfragen und vergewissern, dass wir das auch wirklich so leben.“

Bei der HARTMANN GRUPPE hat Mentoring eine internationale Dimension. Durch das Internationale Female Mentoring Programm fördert der Hersteller von Medizin- und Pflegeprodukten gezielt weibliche Talente auf Führungsebene. Die Mentees arbeiten ein Jahr lang zusammen mit einer erfahrenen Führungskraft auf ein Entwicklungsziel hin. In regelmäßigen 1:1-Gesprächen tauschen sich die Mentees mit ihrer jeweiligen Mentorin bzw. ihrem Mentor aus. Frauen, die in dem Programm aktiv gefördert werden, profitieren von gezielten Mentoring Sessions und Netzwerkveranstaltungen, das sie auf anspruchsvolle Führungsrollen vorbereitet.
Besonders hervorzuheben ist, dass das Unternehmen neben der Förderung von Führungskräften auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit gezielten Maßnahmen unterstützt und ein starkes Signal für die Gleichstellung innerhalb des Unternehmens setzt.

Das Chemieunternehmen Covestro verfolgt mit seinem Netzwerk „Compass“ einen integrativen Ansatz. Im Mittelpunkt stehen interne und externe Mentoring-Programme, die Frauen mit erfahrenen Führungskräften zusammenbringen und wertvolle Karriereimpulse geben. Ergänzt wird dies durch umfassende Coaching-Angebote und Frauennetzwerke, die eine Plattform für den Austausch und die gegenseitige Unterstützung bieten. Darüber hinaus setzt Covestro auf familienfreundliche Maßnahmen und flexible Arbeitszeitmodelle, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu erleichtern. Diese Maßnahmen reichen von flexiblen Arbeitszeitmodellen bis hin zu spezifischen Programmen, die die Rückkehr von Frauen aus der Elternzeit erleichtern.
Das Unternehmen hat erkannt, dass die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben eine der Schlüsselkomponenten für die langfristige Karriereentwicklung von Frauen darstellt. Auch das Mentoring-Programm und die gezielte Förderung von Frauen in technischen und wissenschaftlichen Bereichen tragen dazu bei, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber weiter zu etablieren.
Starke Netzwerke für weibliche Talente

Beim Digitalunternehmen Scout24 steht die berufliche Förderung von Frauen ebenfalls im Zentrum der Unternehmenskultur. Mit Programmen wie „Grow!“ und dem Female Leadership Coaching werden Frauen gezielt auf Führungskräftepositionen vorbereitet. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau eines starken Frauennetzwerks, das den Austausch zwischen den Mitarbeiterinnen fördert und gleichzeitig die berufliche Weiterentwicklung unterstützt. Internes Mentoring sowie externe Coachingangebote bieten zusätzlichen Raum für persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Scout24 hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2025 soll Geschlechterparität in der Belegschaft erreicht werden. Dieser klare Fokus auf Gleichberechtigung und Diversität ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Scout24 zeichnet sich zudem durch familienfreundliche Maßnahmen aus, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erleichtern. „Vielfalt ist der Schlüssel zu unserem Erfolg,“ erklärt das Unternehmen.

Ähnlich verhält es sich bei Sennheiser, wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die unternehmenseigene Kindertagesstätte „Ohrwürmchen“ unterstützt wird. Seit 2014 bietet Sennheiser die Möglichkeit, Kinder von 0-3 Jahren betreuen zu lassen. Über die Jahre hat sich die Kita zu einem Ort entwickelt, an dem die Kinder spielend lernen und wachsen können. Das professionelle Erzieher:Innen-Team schafft dafür vielfältige und spannende Erlebnisse. Die Kita ist Teil eines umfassenden Diversity-, Equity- und Inclusion-Frameworks, das darauf abzielt, Familien in allen Lebensphasen zu unterstützen. Sennheiser bietet zudem interne Mentoring-Programme und ein aktives Diversity-Netzwerk, um insbesondere Frauen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu begleiten.
Das Engagement für DEI ist auch fest in den Sennheiser-Kulturprinzipen verankert: „Wir fördern ein inklusives Umfeld, das von Vertrauen, Offenheit und Zusammenarbeit geprägt ist. Wir behandeln alle ehrlich, fair und freundlich. Wir unterstützen uns gegenseitig, geben und lernen durch konstruktives Feedback und bauen auf die unterschiedlichen Meinungen, diversen Hintergründe und Expertise anderer.
Mit „Women4Metals“ hat Aurubis, ein führendes Unternehmen in der Metallindustrie, eine einzigartige Initiative ins Leben gerufen, um Frauen in einer traditionell männerdominierten Branche zu stärken. Seit 2019 bietet dieses Programm gezielte Unterstützung für Frauen und hat sich seit 2022 auch branchenübergreifend etabliert. Die Alleinstellungsmerkmale von Women4Metals liegen in der Verknüpfung von internem und externem Mentoring, einem starken Frauennetzwerk und umfassenden Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt. Besonders hervorzuheben sind die Bemühungen, bessere Arbeitsbedingungen für alle zu schaffen. Aurubis sieht Vielfalt als Schlüssel zum Erfolg und fördert nicht nur Geschlechtervielfalt, sondern auch kulturelle und demografische Diversität.
Die Grundlage für ein respektvolles und faires Miteinander bei Aurubis bilden der Aurubis-Verhaltenskodex, das Aurubis-Menschenrechtsbekenntnis und das Aurubis-Vielfaltsbekenntnis. Für den Arbeitgeber sorgt eine vielfältige Belegschaft für Wissensaustausch sowie eine gute Teamarbeit und das notwendige Einbringen unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Flexibilität und individuelle Förderung als Schlüssel zum Erfolg

In der Unternehmensberatung setzt Bain & Company auf das Netzwerk „Women at Bain“, das Chancengleichheit fördert und Frauen zum Beispiel durch Mentoring oder gemeinsame Events dabei unterstützt, ihren individuellen Weg bei Bain (und darüber hinaus) zu gestalten. Vernetzung und Erfahrungsaustausch auf lokaler und globaler Ebene über alle Level hinweg helfen ihnen dabei. Darüber hinaus stärkt das Netzwerk die Entwicklung von Führungsfähigkeiten und erleichtert den beruflichen Aufstieg. Ein weiteres zentrales Element ist das flexible Arbeitsmodell, das es ermöglicht, berufliche und private Anforderungen in Einklang zu bringen.
Das gelingt beispielsweise durch maßgeschneiderte Lösungen wie flexible Arbeitszeiten, Teilzeitoptionen und Remote-Arbeit. Mit diesem umfassenden Engagement schafft Bain & Company eine inklusive Unternehmenskultur, die auf außergewöhnlicher Teamarbeit basiert.
Capgemini geht mit seinem „WomensNet“ einen ähnlichen Weg. Das Netzwerk, das inzwischen mehr als 2.000 Mitglieder zählt, fördert den Austausch und bietet gezielte Mentoring- und Coaching-Programme an. Ergänzt wird dieses Engagement durch flexible Arbeitszeitmodelle, Remote-Arbeit sowie Programme wie „fareWelcome“, das Frauen während familiärer Auszeiten den Wiedereinstieg erleichtert. Das Unternehmen setzt zudem auf Co-Leadership und unterstützt seine Mitarbeiterinnen mit umfangreichen Programmen zur Familienbetreuung. Ein solcher Einsatz zeigt, dass Capgemini die Vereinbarkeit von Karriere und Familie aktiv fördert, um die Talente seiner weiblichen Führungskräfte langfristig zu sichern. Capgemini fördert außerdem gezielt Chancengleichheit durch hybride Arbeitsformen, Unterstützung bei der Kinderbetreuung und Maßnahmen zur Familienpflege.
Mit Netzwerken wie WomensNet, OUTfront, CapAbility, Prisma schafft Capgemini Sichtbarkeit für die Anliegen der Mitarbeitenden. Ein Highlight: Im November 2024 hat die Capgemini Gender Inclusion Themenwoche stattgefunden. Mit verschiedenen Workshops, Vorträgen und Diskussionen wurde Allyship, Inclusion und Chancengleichheit erlebbar gemacht.

Auch in der Beauty-Branche zeigt asambeauty, wie Unternehmen durch spezifische Trainings und flexible Arbeitszeitmodelle die berufliche Entfaltung von Frauen fördern können. Weibliche Beschäftigte haben die Möglichkeit, im Rahmen ihres internen Netzwerks sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Ergänzt wird dies durch spezielle Trainingsprogramme, die Frauen dabei helfen, ihre Karriere gezielt voranzutreiben. Flexible Arbeitsmodelle, die eine optimale Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen, unterstreichen das Engagement für individuelle Bedürfnisse der Mitarbeitenden.
Darüber hinaus bietet asambeauty Plattformen und Veranstaltungen, die Raum für Inspiration und Weiterentwicklung schaffen. „Wir glauben daran, dass starke Frauen unser Unternehmen und die Welt schöner machen – und schaffen die Bedingungen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können“, betont das Unternehmen.

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon setzt auf flexible Arbeitszeitmodelle, um Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Besonders hervorzuheben ist das lebensphasenorientierte Teilzeitmodell, das Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen – etwa während der Elternzeit oder bei der Pflege von Angehörigen – eine maßgeschneiderte Arbeitsgestaltung ermöglicht. Ergänzend bietet Curacon ein Jahresarbeitszeitkonto und die Möglichkeit, zusätzliche Urlaubstage über Gehaltsumwandlung zu erwerben.
Ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal ist die Förderung von Führungspositionen in Teilzeit, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet sind. Ein Paradebeispiel ist das Modell „Job Sharing“: Zwei Frauen teilen sich erfolgreich eine Führungsrolle in der Steuerberatung, was Chancengleichheit und Karrierefortschritt optimal kombiniert. Darüber hinaus fördert Curacon mit flexiblen Rückkehrmodellen nach der Elternzeit und klar definierten Vergütungsrichtlinien eine familienfreundliche Unternehmenskultur, in der „Equal Pay“ gelebte Realität ist. Mit diesen Maßnahmen schafft Curacon attraktive Perspektiven für Frauen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung.
Fazit: Frauenförderung als strategischer Erfolgsfaktor
Die vielfältigen Ansätze zur Förderung von Frauen in Unternehmen zeigen, wie wichtig es ist, Programme zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen der Mitarbeiterinnen abgestimmt sind. Flexible Arbeitszeitmodelle, Mentoring, Netzwerke und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen sind nur einige der Bausteine, die Unternehmen wie Schneider Electric, Covestro und Sennheiser einsetzen, um eine gleichberechtigte und erfolgreiche Arbeitswelt zu schaffen. Mit diesen Programmen setzen die Unternehmen nicht nur auf die berufliche Weiterentwicklung ihrer weiblichen Mitarbeiter, sondern tragen auch aktiv zur Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur bei. Diese Initiativen sind nicht nur ein Gewinn für die Frauen, sondern auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Unternehmen selbst – denn der Abbau von Barrieren und die Förderung von Diversität sind der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Arbeitswelt.