Wie entwickelt sich der Personalbedarf der WP-Gesellschaften in den kommenden Jahren und welche Skills machen einen besonders interessant?
Prof. Dr. Gunther Friedl, Professor an der TUM School of Management, gibt eine Einschätzung zum Personalbedarf der Wirtschaftsprüfung in den kommenden Jahren:
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften werden auch in den kommenden Jahren einen hohen Personalbedarf haben, weil die Bedeutung der finanziellen und nichtfinanziellen Berichterstattung auf der ganzen Welt zunimmt. Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer sorgen dafür, dass die Verlässlichkeit und Transparenz der Berichterstattung gewährleistet wird. Derzeit gibt es eine Reihe von Entwicklungen, die das Berufsbild des Wirtschaftsprüfers deutlich verändert.
Das ist erstens die Technologisierung der Branche. Kenntnisse in Datenanalyse, Datenvisualisierung und die Fähigkeit, Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren und zu analysieren, sind entscheidend. Automatisierung und künstliche Intelligenz werden an Bedeutung gewinnen.
Zweitens nimmt das Thema Cybersicherheit einen immer stärkeren Raum ein. Mit der Zunahme von digitalen Geschäftsprozessen wird die Sicherheit von Daten und Systemen wichtiger. Wirtschaftsprüfer müssen sich mit Cybersicherheitskonzepten, Risikomanagement und Datenschutzbestimmungen auskennen.
Drittens spielen Nachhaltigkeit und die sogenannten ESG (Environmental, Social, Governance)-Kriterien eine immer wichtigere Rolle. Wirtschaftsprüfer mit Kenntnissen in Umweltfragen, sozialer Verantwortung und guten Governance-Praktiken werden gefragt sein, um Nachhaltigkeitsberichterstattung und -prüfung durchzuführen.
Hier geht es zum Karrierenetzwerk Wirtschaftsprüfung.
Prof. Dr. Gunther Friedl, Professor für BWL, Inhaber des Lehrstuhls für Controlling und Dekan der TUM School of Management der TU München.
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